Bild nicht mehr verfügbar.

Das scharfe Auge der NSA liest auch aus Metadaten eine Menge heraus.

 

Foto: Reuters

Was kann die NSA über einzelne Personen aus jenen Smartphone-Daten herausfiltern, die sie über Telekomprovider gesammelt hat? Das wollen Forscher des Stanford Security Lab anhand einer eigenen Datensammlung von Telefon- und Internetverbindungsdaten herausfinden – und hoffen, dass die Community ihnen dabei hilft. Bewiesen werden soll damit, dass die Überwachung von Metadaten entgegen der Behauptung des Geheimdiensts und von US-Politikern sehr wohl ein massiver Eingriff in die Privatsphäre ist.

Kopien über Android-App

Das Vorhaben namens MetaPhone project bittet Freiwillige dafür eine Android-App zu installieren, die den Wissenschaftern  Kopien der über Smartphones übertragenen Facebook-Daten weiterleitet, berichtet "MIT Technology Review".

Mitte Juli war durch die Enthüllungen des ehemaligen NSA-IT-Mitarbeiters Edward Snowden aufgeflogen, dass der Geheimdienst routinemäßig Daten von den Servern des US-Telekomdienstleister Verizon und anderer Anbieter absaugt. Erfasst werden dabei auch Metadaten, also Zeit, Dauer, Quelle, Nummer eines jeden Anrufs. Die NSA behauptet, diese Sammlung nur dazu zu verwenden, um sie mit spezifischen Nummern in anderen Ermittlungsfällen abzugleichen. IT-Spezialisten widersprechen dem. Mit entsprechenden Methoden könnten diese Daten auf breiter Ebene sehr persönliche Details enthüllen.

Erste Ergebnisse

Schon wenige Wochen nach dem Start der Aktion kann das Team um Projektleiter Jonathan Mayer erste Ergebnisse vorlegen, die beweisen, dass sich bereits mit relativ einfachen und unoptimierten Machine-Learning-Algorithmen anhand der Metadaten erkennen lässt, wer mit wem auf Facebook in einer engeren Beziehung steht.

Auch andere Projekte beschäftigen sich mit der Aussagekraft von Metadaten. Wie etwa Immersion, das die Metadaten von Gmail-Konten visualisiert. (kat, derStandard.at, 08.12.2013)