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Dieser Ausblick ist für manche das reine Vergnügen, für viele bedeutet er den blanken Horror.

Wer exotische Länder bereisen will, dem bleibt es häufig nicht erspart, dafür in einen Flieger zu steigen. 2012 gab es in Österreich laut Statistik Austria 26,6 Millionen Flugpassagiere, das sind um fast zwei Millionen mehr als 2008 und mehr als doppelt so viele wie 1995 (11,4 Mio.).

Trotzdem fürchten sich die Österreicher vor dem Fliegen. Zumindest lässt eine Umfrage von Checkfelix diesen Rückschluss zu, bei dem mehr als die Hälfte der befragten Österreicher, nämlich 55 Prozent angaben, sich beim Fliegen nicht wirklich wohl zu fühlen. Ein Teil davon hat wirklich Angst (15 Prozent), 44 Prozent der Befragten haben zumindest ein mulmiges Gefühl.

Die Hauptgründe für Flugangst ist laut der Befragung in erster Linie der Kontrollverlust (62 Prozent) an Bord eines Flugzeuges. Die Vorstellung, im Falle eines Zwischenfalls keine Möglichkeit zu haben, das Flugzeug einfach zu verlassen, beunruhigt viele Menschen. Für ebenso viele ist die Vorstellung, einen Absturz zu erleben, Auslöser für Ängste beim Fliegen. 31 Prozent empfinden die Vorstellung, nach einem Absturz in einer "Blechbüchse" eingeschlossen zu sein, als beklemmend.

Vermeiden oder bekämpfen

Ein nicht unerheblicher Teil der Befragten steigt gar nicht erst in ein Flugzeug. 48 Prozent nehmen lieber die Bahn oder das Auto, um ihr Ziel zu erreichen.

Aber die Österreicher wehren sich dagegen, Opfer ihrer Ängste zu sein und 59 Prozent geben an, durch "Selbsthypnose" ihre Flugangst zu überwinden. Sie reden sich selber gut zu und machen sich bewusst, dass die Crew weiß, was sie tut und das Richtige macht. 34 Prozent finden Halt in der Gegenwart ihres Partners oder von Freunden. Ebenfalls als hilfreich werden Entspannungsübungen (22 Prozent) empfunden. 16 Prozent vertrauen beim Fliegen auf die Einnahme von Pillen und elf Prozent finden im Alkohol die Lösung gegen ihre Ängste.

Mit Flugangst-Seminaren lässt sich das mulmige Gefühl im Flugzeug oft gut in den Griff bekommen. 35 Prozent der Befragten haben schon einmal professionelle Hilfe in Anspruch genommen, allerdings wollen nur 13 Prozent nach diversen Trainings wieder versuchen, eine Flugreise zu machen.

Wer aktiv gegen die Flugangst vorgehen will, kann sich professionelle Hilfe zum Beispiel bei Flugangst-Seminaren der AUA holen. Hier lernen die Teilnehmer, wie das "Monster" Angst funktioniert und wie man es bekämpfen kann.

Für den Fall, dass man im Flugzeug eine Angstattacke bekommt, gibt es einige Verhaltenstipps zur Beruhigung:

  • Machen Sie sich bewusst, dass Fliegen zu den sichersten Arten der Fortbewegung gehört und dass das Gefährlichste daran die Autofahrt zum Flughafen ist
  • Fahren Sie rechtzeitig zum Flughafen. So vermeiden Sie, dass Sie bereits vor dem an Bord gehen gestresst sind.
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit Kaffee, Alkohol und übermäßiges Rauchen. Alkohol beruhigt nur kurzfristig.
  • Hören Sie beruhigende Musik oder suchen Sie sich eine beruhigende Tätigkeit, die Sie ablenkt
  • Teilen Sie den Flugbegleitern Ihre Angst mit. Sie sind ausgebildet, auf Flugangst entsprechend zu reagieren und werden Ihnen unterstützend zur Seite stehen. Leiden Sie nicht still vor sich hin.
  • Fangen Sie Ihre Gedanken auf und lenken Sie sie. Destruktive Gedanken können Panik erzeugen. Hören Sie besser Musik, lesen Sie etwas oder unterhalten Sie sich mit Ihrem Sitznachbar über Alltäglichkeiten.

"Flugangst ist kein individuelles 'Einzelschicksal', unter dem man lebenslänglich leiden muss. Sie ist gut in den Griff zu bekommen und mit entsprechender Unterstützung effizient behandelbar", so AUA-Pressesprecherin Sandra Bijelic. (todt, derStandard.at, 04.12.2013)