Graz - Klaus Katzianka ist überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei. Das Pflegeproblem werde immer dringlicher, SPÖ und ÖVP hätten die Sache auf die Agenda gesetzt, nun müsse Druck von unten kommen, damit sich auch tatsächlich etwas rührt. Er werde daher ein Volksbegehren "Pflege leistbar" initiieren und versuchen, bis Juni 2014 die dafür notwendigen 8500 Unterschriften zu sammeln, kündigte Katzianka am Donnerstag in Graz an.

Der Steirer Katzianka ist selbst seit Geburt auf Betreuung rund um die Uhr angewiesen und betreibt von Leoben aus eine Agentur für 24-Stunden-Pflegeangebote. Hauptanliegen des Volksbegehrens: Die Pflege soll "sanft" von der teuren stationären Heimbetreuung zum Großteil auf die "Pflege zu Hause" umgestellt werden. Damit könnten Ausgaben in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro gespart werden, glaubt Katzianka.

Die frei werdenden Gelder sollten in den Pflegegeldtopf reinvestiert werden, um das Pflegegeld um 30 Prozent - eine weitere Forderung des Volksbegehrens - erhöhen zu können. Ziel müsse sein, dass jeder Pflegebedürftige über das Pflegegeld in die Lage versetzt werde, selbst zu entscheiden, ob er zu Hause oder stationär gepflegt werden möchte. (mue, DER STANDARD, 29.11.2013)