Kultur, Landschaften oder Artenvielfalt: Indonesien ist ein spektakuläres Land mit einer unglaublichen Diversität. Martin Dobis und Tali Madelzweig waren drei Monate, von Mai bis Juli 2013, in Indonesien unterwegs. In ihrer Leserreise zeigen Sie einige Bilder von ihrer Reise.

"Die Wahl, Indonesien zu bereisen, fiel spontan, da zu dieser Jahreszeit in Süd-Ost-Asien in vielen Ländern der Monsun wütet. Die Reiseroute war grob geplant, jedoch wird man - wie das so ist - durch den Zufall auf ganz andere Wege geleitet: Bali – Gili Islands – Flores – Sulawesi – Kalimantan – Java – Bali – Lombok – Java. Uns war es wichtig, so tief wie möglich in die Kultur einzutauchen und mit den Menschen in Kontakt zu treten, um ein Teil des wahren Lebens in Indonesien zu erleben.

Wir schliefen in Homestays, fuhren ausschließlich nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln und aßen lokale Kost in Warungs und bei Familien. Diese Art der Reise ist die, bei der man die unvergesslichsten Abenteuer erlebt - und nebenbei auch noch die kostengünstigste.

Auf der Insel Bali ist die touristische Infrastruktur sehr entwickelt, aber auch anderswo findet man sich als Touristen in Indonesien gut zurecht. Zum Glück gibt es aber immer noch viele Insel, auf die sich nur wenige Ausländer hin "verirren". Beispielsweise in Kalimantan (indonesische Teil der Insel Borneo) kam es vor, dass wir wochenlang keinen Touristen zu Gesicht bekommen haben. Wir mussten die indonesische Sprache lernen um uns überhaupt Verständigen zu können, da Englisch außerhalb der touristischen Gebiete sehr wenig gesprochen wird. Speziell die Menschen am Land sprechen wenig bis kein Englisch.

Die Fotos, die hier zu finden sind, sind ein winziger Auszug dieser dreimonatigen Reise und soll Menschen dazu animieren, auf Reisen zu gehen. Abseits touristischer Hochburgen erfährt man ein authentisches Bild des Landes und dessen Kultur.

Die Insel Rinca liegt zwischen den Inseln Flores und Sumbawa. Rinca ist, neben Komodo Island, eine der Inseln, auf der Komodo Dragons zu sehen sind. Die Insel ist nur spärlich bewohnt, die Einheimischen in den Dörfern teilen sich die Insel mit Rangern. Speziell die Kinder müssen sich vor den Komodos in Acht nehmen.

Foto: Martin Drobits

Zwei Komodovarane schlendern auf der Insel Komodo durch die Gegend. Die Tiere bewegen sie sich frei auf der ganzen Insel. Meist versammeln sie sich bei den Baracken der Ranger, vorzüglich bei der Küche, da es dort immer was feines zum Futtern gibt.

Foto: Martin Drobits

In der Stadt Bajawa auf Flores gibt es noch authentische Dörfer, in denen das Volk der Ngada leben. Ein surreales Erlebnis, da das Leben in den Dörfern noch ohne Zeitdruck und Technologie vor sich geht. Die Menschen sind offen und scheinen sehr glücklich zu sein. Vielleicht weil sie Schnelllebigkeit und Leistungsdruck nicht kennen?

Foto: Martin Drobits

Eine ältere Frau im Dorf der Ngada beim Kauen von Tabak und Betelnüssen. Normalerweise lächeln die Damen viel, jedoch nicht vor der Kamera. Grund dafür ist das jahrelange Kauen der Betelnüsse, das die Zähne dunkel verfärbt.

Foto: Martin Drobits

Das Dorf der Ngada aus einer anderen Perspektive. Auf der Höhe des Dorfes ziehen Wolken durch den Dschungel und schaffen eine spektakuläre Atmosphäre.

Foto: Martin Drobits

Wie so üblich, ist man als Ausländer (speziell mit weißer Haut) besonders interessant für Kinder. Sie wachsen in einer Umgebung auf, um die man sie als Stadtmensch nur beneiden kann. Ich hoffe sie wissen ihr Glück zu schätzen.

Foto: Martin Drobits

Ein Strand südlich der Insel Flores, die in keinem Reiseführer steht und ohne Insiderwissen auch nicht zu finden ist. Die Suche nach diesem Paradies, dessen Strand von grünen Kieselsteinen übersät ist, war ein tagelanges Abenteuer. Der Platz soll den abenteuerlustigen Menschen in dieser Welt vorbehalten werden, ich gebe daher auch keine weiteren Hinweise zur Lage.

Foto: Martin Drobits

Auf der Insel Sulawesi in Tanah Toraja. Die Toraja leben im Hochland. Die Architektur der Häuser ist einzigartig, sie sollen entweder ein Schiff oder Büffelhörner symbolisieren. Der Besitz von Büffeln ist ein gesellschaftliches Statussymbol.

Foto: Martin Drobits

Ein Friedhof der Toraja. Die toten Angehörigen werden nicht in der Erde vergraben, sondern in einem Felsengrab beigesetzt. Der Tod stellt einer der größten Momente im Leben dar. Das Erdenleben ist ein Übergang zum Jenseits, wobei das Jenseits von höchster Bedeutung ist.

Foto: Martin Drobits

Ein Büffelmarkt in Rantepao in der Region Tanah Toraja. In der Jahreszeit, in der die Todeszeremonien abgehalten werden, boomt auch der Büffelmarkt. Bei einer großen Zeremonie, an der viele Familien teilnehmen, werden an einem Tag an die 30 Büffel geschlachtet.

Foto: Martin Drobits

Wunderschöne Reisfelder gibt es in ganz Indonesien zu bewundern. Dieses hier wurde während einer Motorradtour in Sulawesi aufgenommen. Alternativ könnte man durch die Bergregion wandern, um die Natur besser wirken zu lassen.

Foto: Martin Drobits

Ein Fischer nahe der Küste von Ampana, Sulawesi. Dies ist einer der Ausgangspunkte für ein Robinson Crusoe Abenteuer in den Togean Islands. Das Wasser ist kristallklar und der Strand besteht nur aus Kieselsteinen.

Foto: Martin Drobits

Die Einwohner der Togean Islands werden liebevoll "Sea gypsies" genannt. Das Leben spielt sich zum Großteil auf dem Wasser ab.

Foto: Martin Drobits

Mit dem Bambusboot auf dem Weg zu unserer (fast privaten) Insel auf den Togean Islands.

Foto: Martin Drobits

Diese Hütte liegt auf einem Korallenriff und nennt sich "Hotel California". Das Korallenriff rund um die Hütte ist unbeschreiblich schön. Wer sich die Strapazen antut, logiert kostenlos und kann die Schönheit genießen.

Foto: Martin Drobits

Unser Bungalow auf der Insel. Zumeist waren wir sechs Personen auf der Insel, abgesehen vom Personal. Ein Paradies, das sich mit Worten nicht beschreiben lässt.

Foto: Martin Drobits

Unser französischer Freund Theo ist glücklicherweise erfahrener Kapitän eines eigenen Katamarans (in Frankreich). Er konnte geschickt ein Boot für unsere Erkundungstouren verhandeln. Bei der ersten Ausfahrt ist uns jedoch der Motor eingegangen und wir mussten mühselig zurück paddeln.

Foto: Martin Drobits

In Kalimantan (indonesischer Teil von Borneo), in einem Dorf namens Pampang, führen Mitglieder des Dayak-Stamms traditionelle Tänze durch. Während der Vorbereitungen haben wir unsere Zeit mit den Kindern verbracht. Die Männer der Dayak sind für ihre Kopfgeldjagd bekannt und tätowieren sich ein Teil des Körpers nach erfolgreicher Jagd. Je mehr Tätowierungen ein Mann hat, desto höher ist sein gesellschaftlicher Status.

Foto: Martin Drobits

Muara Muntai am Ufer des Mahakam River. Das komplette Dorf ist auf Stelzen gebaut. Viele Dörfer liegen am Ufer des Flusses und der Fluss wird als Verkehrsweg genutzt.

Foto: Martin Drobits

In Loksado, Südöstlich der Insel Borneo, liegen die Dörfer der Dayak Völker. Man findet viele Langhäuser. In den Langhäuser haben früher mehrere Familien zusammen gewohnt. Wir haben Glück und können eine Zeremonie begleiten, bei der in einem Langhaus viele Besucher von umliegenden Dörfer gemeinsam feiern. Dabei tanzen Auserwählte, die sich in einem Trancezustand befinden, den ganzen Abend um eine Statue in der Mitte des Langhauses.

Foto: Martin Drobits

In Negera sind Ausländer sehr selten und werden entsprechend Willkommen geheißen. Ein kleiner Zaubertrick für die Kinder bricht das Eis zwischen Groß und Klein.

Foto: Martin Drobits

Bei den Diamantenfeldern von Cempaka schuften die Leute auf der Suche nach ihrem Glück. Wir konnten zwar keine Diamanten finden, jedoch wurden wir mit der Freundlichkeit der Leute belohnt.

Foto: Martin Drobits

Südwestlich auf Borneo, in Kumai, werden Bootsfahrten in den Dschungel angeboten, bei denen man Orang-Utans in ihrem natürlichen Lebensraum bewundern kann. Man kann auch selbst Boot, Kapitän etc. organisieren, was um einiges günstiger ist, als eine organisierte Tour.

Foto: Martin Drobits

Sonnenuntergang irgendwo am Wasserweg im Kumai Nationalpark. Wir schlafen am Deck des Boots, umgeben von tierischen Geräuschen.

Foto: Martin Drobits

Der Vulkan Kelimutu ist bekannt für die drei Kraterseen in verschiedenen Farben (Rot, Schwarz und Türkis). Wir mussten um zwei Uhr in der Früh durch Polizei- und Militärsperren schleichen, um das Areal zu betreten. Da der Vulkan aktiv wurde, hat sich der türkise See weiß verfärbt und der rote See wurde türkis!

Foto: Martin Drobits

Südöstlich von Lombok, treffen wir nach einer dreistündigen Motorradfahrt auf kilometerlange Sandstrände ohne einer Menschenseele.

Foto: Martin Drobits

Am Kraterrand des zweithöchsten Vulkans in Indonesien: Mount Rinjani mit 3726 Meter. Touren mit Träger sind vor Ort zu verhandeln. Wenn man die richtige Ausrüstung mit nimmt, kann man den Vulkan auch selbst besteigen. Wenn man Leute fragt, die den Vulkan bestiegen haben, bekommt man ausnahmslos die Antwort: "It's a very hard trek". Und sie haben Recht!

Foto: Martin Drobits

Der Mount Rinjani mit dem Kratersee.

Foto: Martin Drobits

Oft gesehen in Dokumentationen: Kawah Ijen und seine Schwefelwolken im Krater. Der Schwefel selbst ist flüssig und hat eine derart hohe Temperatur, dass er sich selbst entzündet! Wenn jemand ein mystisches Erlebnis braucht, geht er um zwei Uhr in der Früh den Krater hinunter. Mehr sage ich dazu nicht.

Foto: Martin Drobits

Die Menschen hier machen wohl einen der härtesten und gefährlichsten Jobs der Welt. Der Weg den Krater hinunter bzw. hinauf ist schon ohne 60 Kilogramm Schwefelsteinlast ein Drahtseilakt! (Martin Drobits, derStandard.at, 03.12.2013)

Foto: Martin Drobits