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Die Arena Corinthians (hier im August des Jahres) ist Austragungsort des Eröffnungsspiels und soll 68.000 Zusehern Platz bieten.

Foto: AP

Bei den Bauarbeiten am WM-Stadion von São Paulo gab es am Mittwoch ein folgenschweres Unglück. Etwa ein halbes Jahr vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien stürzte in der Arena Corinthians die Dachstruktur auf einer Tribünenseite ein. Bei dem Unfall sollen zwei Menschen gestorben und zwei weitere verletzt worden sein.

Veursacht wurde der Unfall durch das unzureichende Fundament eines Krans. Als dieser umfiel, beschädigte er die Trägerstruktur des Daches.

O repórter Sérgio Quintella registrou, do helicóptero, o acidente no estádio de abertura da Copa do Mundo 2014 pic.twitter.com/q5lJpt8kcx

— Rádio Estadão (@radioestadao) 27. November 2013

Die Arena Corinthians ist als Austragungsort des Eröffnungsspiels der WM geplant. Schon im Februar war die Baustelle international im Gespräch. Aufgrund von Finanzprobleme stand ein Baustopp im Raum, der angeblich die rechtzeitige Fertigstellung gefährdet hätte. Das Stadion im Stadtteil Itaquera war zum Unglückszeitpunkt zu 94 Prozent fertiggestellt und sollte im Januar eingeweiht werden, nur das letzte Dachteil fehlte noch.

FIFA-Präsident Sepp Blatter richtete den Familien der Unfallopfer Beileidsbekundungen aus. Er sei zutiefst traurig über deren tragischen Tod. Die FIFA hatte den Stadionbauern zur Fertigstellung der Arena zuletzt eine Frist bis Dezember gesetzt. "São Paulo und Corinthians sind sich ihrer Verantwortung bewusst", sagte der Generalsekretär des Weltverbandes Jérôme Valcke. Zuvor hatte er den WM-Spielort infrage gestellt, nachdem das zuständige Bau-Konsortium angekündigt hatte, die Fertigstellung werde sich bis Februar 2014 verzögern.

FIFA soll spätere Fertigstellung akzeptieren

Nun gewährt die FIFA anscheinend einen Fristaufschub. Die Tageszeitung Folha de São Paulo schrieb, die FIFA habe keinen Plan B und werde eine Verzögerung bei der Fertigstellung bis Ende Januar, Anfang Februar akzeptieren, weil der Vorfall unerwartet passiert sei.

Das lokale Organisationskomitee LOC sieht zudem keinen Anlass, an der rechtzeitigen Fertigstellung zu zweifeln. "Der Standort wird auf keinen Fall bei dem WM fehlen", sagte zudem Ricardo Trade, LOC-Generaldirektor, im Gespräch mit der Tageszeitung O Estado de Sao Paulo. Wann genau das Stadion nun fertiggestellt werde, sei momentan jedoch "unmöglich" anzugeben. (sid/red, derStandard.at, 27.11.2013)