Bislang nutzt nur ein Viertel der Belegschaft von Yahoo den konzerneigenen E-Mail-Dienst zum Abruf der internen Kommunikation.

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Viel tut sich dieser Tage bei Yahoo, wo man nach Jahren an Schwierigkeiten weiter versucht, wieder im Konzert der großen IT-Konzerne mitzuspielen. Im Zuge zahlreicher Änderungen wurde auch der eigene E-Mail-Dienst Yahoo Mail umfassend überarbeitet, der große Useransturm blieb jedoch aus und nicht jede Änderung stieß auf Gegenliebe. Nun ist bei All Things Digital ein internes Memo aus dem Unternehmen aufgetaucht, aus dem hervorgeht, dass sich selbst intern die Wechselwilligkeit in Grenzen hält.

Vor einiger Zeit hatte man die eigenen Angestellten aufgerufen, für ihre Firmenkommunikation auf Yahoo umzusteigem. "25 Prozent von euch haben den Wechsel vollzogen", schreiben nun der Vizechef der Produktkommunikation Jeff Bonforte und CIO Randy Roumillat. In einem Update. "Doch selbst wenn wir die großzügigste aller Bewertungsskalen anwenden, haben wir unser Ziel klar verfehlt."

Memo zieht Outlook durch den Kakao

Aber aufgegeben hat man das Vorhaben nicht, stattdessen versucht man in Zeilen voller prähistorischer Metaphern und Anspielungen auf Microsoft weiter Werbung für das eigene Angebot zu machen. "Wir denken nicht, dass wir von euch verlangen, einen großartigen Platz im Kommunikations-Nirvana zu verlassen", so das Schreiben weiter im Bezug auf Outlook. Die Software sei ein "Anachronismus aus der 1990er-PC-Ära", als "NT-Server noch die Datencenter-Landschaft mit der Überzeugung eines T-Rex mit Yuppie-Eltern terrorisierten".

Man erinnert daran, dass es ähnlichen Widerstand gab, als man den Wechsel von "Outlooks Paket-Kameraden von Microsofts Office-Schlachtschiff" vollzog. "Doch egal ob es Gewohnheit, Faulheit oder einfach nur Sturheit im Kleid von Ayn Rands Objektivismus ist, es ist Zeit, vorwärts zu gehen, Kamerad".

"Wir wollen dich an Bord, Matrose"

Betont wird der Featurereichtum des Web-Interfaces von Yahoos Mail-Angebot. Mitarbeiter können über ihren Firmenzugang Konferenzräume buchen, Ordner anlegen, Kalender ausfüllen oder den integrierten Messenger verwenden. Außerdem würden sie als Erste den Zugriff auf neue Features erhalten. In Kürze soll etwa eine Funktion namens "Smart Auto Suggest" eingeführt werden.

"Fühlst du das leichte Kitzeln? Atme tief ein, du schaffst das. Wir wollen dich an Bord, Matrose!", schließt die Rundmail. Allerdings: Corporate-Mail-Funktionen werden in den Apps für Android und iOS noch nicht unterstützt, man arbeite aber daran. (red, derStandard.at, 27.11.2013)