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Eine große Adresse im Gold- und Silberpreisfixing ist die Deutsche Bank.

Foto: AP/Probst

Frankfurt - Die Finanzaufsicht BaFin schaut der Deutschen Bank auch im Gold- und Silberhandel auf die Finger. Nach dem Verdacht von Manipulationen bei der Ermittlung der Libor- und Euribor-Interbanken-Zinssätze nimmt die Behörde nun auch die Ermittlungen anderer wichtiger Indizes unter die Lupe. "Die BaFin schaut sich neben Libor und Euribor auch andere Benchmark-Prozesse wie das Gold- und Silber-Preisfixing bei einzelnen Banken an", sagte ein Sprecher am Mittwoch. Dazu zählt auch der Derivate-Index Isdafix.

Aus Aufsichtskreisen erfuhr Reuters, die Bonner Behörde gehe beim Gold- und Silber-Fixing derzeit keinen konkreten Verdachtsmomenten nach. Die Untersuchung laufe bereits seit dem Sommer. Die Deutsche Bank ist die einzige deutsche unter fünf Banken, die zum Goldpreis-Fixing beitragen. Die anderen sind Barclays, HSBC, Bank of Nova Scotia und Société Générale. Auch bei Silber ist die Deutsche Bank hierzulande dominierend. Die Bank lehnte eine Stellungnahme zu der Prüfung ab. Die BaFin wollte sich zu den betroffenen Geldhäusern mit Verweis auf die Verschwiegenheitspflicht nicht äußern. Die Untersuchungen dauerten noch an, sagte der Sprecher. Er bestätigte damit im Wesentlichen einen Bericht der Online-Zeitung "Wall Street Journal Deutschland".

Interne Abläufe im Blick

Die BaFin folgt mit den Untersuchungen dem Vorbild der FCA in Großbritannien und der US-Behörden. Die Finanzaufsicht in London hat die Institute, die zu wichtigen Devisen-, Öl-, Gold- und anderen Indizes beitragen, aufgefordert, bis Juli 2014 zu überprüfen, ob sie dabei die neuen weltweiten Regeln für deren Ermittlung einhielten. Die Banken sollen dabei erklären, was sie aus dem Libor-Skandal gelernt hätten. Auch der BaFin geht es vordergründig vor allem um die internen Abläufe in den Banken. Im Libor-Skandal hatte sie dort bei der Deutschen Bank Schwachstellen ausgemacht.

Mehrere Banken haben für die jahrelange Manipulation des wichtigen Banken-Zinssatzes bereits Strafen in Milliardenhöhe gezahlt. Gegen die Deutsche Bank wird noch ermittelt. Händler sollen sich über die Libor-Meldungen zugunsten des eigenen Instituts oder von Handelspartnern abgesprochen haben. Der Libor basiert auf Schätzungen zu den Sätzen, mit denen sich die Banken am Markt unbesichert refinanzieren können. In der Finanzkrise war dieser Markt zeitweise fast zusammengebrochen.  (Reuters, 27.11.2013)