Designer Paul Smith gilt bereits als Legende.

Foto: Design Museum London

Der Mann ist eine Legende - und das weiß er auch. Bei der Pressekonferenz zu seiner Ausstellung im Londoner Design Museum belohnt er jeden Journalisten, der eine Frage stellt, wahlweise mit einem Notizbuch, einem Duft oder einem Paar Socken. Paul Smith ist der bunte Hund unter den englischen Designern. Und das seit mittlerweile über 35 Jahren.

In einem Pariser Hotelzimmer zeigte er 1976 seine erste Kollektion. Schön sorgfältig hatte er die Pullis auf dem Bett aufgebreitet: Doch erst am letzten Tag der Präsentation kam dann auch ein Einkäufer vorbei. Es sind Anekdoten wie diese, die in der schönen Schau in London, die dezidiert keine Retrospektive genannt werden will, erzählt werden. Ein Nachbau seines ersten "Geschäfts" in Nottingham ist zu sehen. Es maß drei Mal drei Meter.

Kreatives Chaos

In dem einen Raum kann man das kreative Chaos seines Büros bestaunen, in einem anderen die unzähligen Kooperationen (von Rad- bis Worcestersauceherstellern), die er in den vergangenen Jahzehnten eingegangen ist. Die Mode selbst kommt da ein wenig zu kurz. Schließlich war es dieser Mann, der in den englischen Anzug etwas Pepp gebracht hat.

30.000 Knöpfe zieren eine Ausstellungswand, alle in den typischen Smith-Farben. Ob in Form von Ringelsocken, Krawatten oder eines Minis: Sie definieren die Corporate Identity dieses Mannes. Dass der 67-Jährige aber auch noch coole Modekollektionen zustande bringt, das zeigt der letzte Raum: Hier ist seine jüngste Pariser Modeschau zu sehen. (hil, Rondo, DER STANDARD, 29.11.2013)