Erfolgreich in New York: "Das Wunder von Kärtnen".

Foto: ORF/Graf Film/Rowboat Film/Toni Muhr

Sara Wogatai (Katharina Breitner), Jürgen Maurer (Thomas Wenninger), Ken Duken (Markus Höchstmann), Julia Koschitz (Lydia Martischek).

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Ehren-Emmy für RTL-Chefin Anke Schäferkordt.

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New York / Wien – Mit dem Gastspiel der internationalen Emmy Awards in Wien kann die Auszeichnung für die ORF-Koproduktion "Das Wunder von Kärnten" nichts zu tun haben. Da lud die ORF-Vermarkterin Enterprise mit weiteren Institutionen zum Semifinale in anderen Kategorien.

600 Juroren

600 Juroren, die sich selbst für die Aufgabe melden können, werden vom Preiskomitee der internationalen Emmy-Akademie ausgesucht. In deren Direktorenliste schon länger die Österreicher Gerhard Zeiler (Turner Broadcasting) und Herbert Kloiber (ATV). In Wien wurden Dokus, Kultur und Kinder-TV juriert – die Arbeiten reichen Sender und Produzenten ein. "Das Wunder von Kärnten" indes gewann – zuletzt gegen drei Produktionen aus Großbritannien, Japan und Uruguay – bei TV-Movies und Miniserien.

"So menschlich, so dramatisch, so anrührend"

Zu Recht, signalisierten Zeitungskritiken Regisseur Andreas Prochaska (In drei Tagen bist du tot, Spuren des Bösen) und den Drehbuchautoren Christoph Silber / Thorsten Wencke schon bei der Ausstrahlung. Die "Süddeutsche" etwa lobte: "so menschlich, so dramatisch, so anrührend".

Freuen konnte sich Klaus Graf, der Kärntner Produzent des OP-Dramas um eine nach 30 Minuten unter Wasser klinisch tote Dreijährige nach einer wahren Geschichte aus 1998.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Kulturreferent Wolfgang Waldner (ÖVP) freuten sich über eine "unbezahlbare Werbung" für Kärnten, das den Film mitfinanzierte, bevor sie in ihre heutigen Positionen kamen.

1,65 Millionen Euro

Die Kärnten Werbung jubelte laut Aussendung des Landes, sie habe "mit 25.000 Euro dazu beigetragen, dass dieser Film überhaupt entstehen konnte". 330.000 Euro steuerte der Fernsehfilmfonds bei, angesiedelt bei der Rundfunkregulierung RTR. Das sind nach ihren Regeln des Fonds 20 Prozent des Produktionsvolumens – das sich so auf 1,65 Millionen für die Koproduktion von ZDF und ORF hochrechnen lässt.

Zechner: "Unglaublichen Erfolg"

TV-Direktorin Kathrin Zechner feierte die internationale Emmy als "unglaublichen Erfolg" und bestes Argument für eigenproduzierte Inhalte. Die ORF-Gremien erinnerte sie zuletzt an die Konsequenzen der RTR-Förderung wegen knapperer ORF-Finanzen: Nach sieben Jahren fallen die Rechte an die Produzenten zurück. Der ORF muss geförderte Filme und Serien dann neu kaufen, wenn er sie ausstrahlen – oder etwa auf einem geplanten Downloadportal anbieten – will.

Die I-Emmy kam vor allem ORF-General Alexander Wrabetz gelegen als Argument an die Regierung, ihm doch weiter Gebührenbefreiungen abzugelten, die vorerst mit 2013 auslaufen. Nun will er alle 160 Millionen daraus seit 2010 in "österreichische eigen- und kofinanzierte Kino- und TV-Produktionen investiert haben". Wrabetz gratulierte aber auch dem Wolfgang Lorenz, der bei dieser Produktion TV-Programmdirektor war. (fid, DER STANDARD, 27.11.2013)