US-Forscher haben ein auf Zinn basierendes Supermaterial - Stanene - entwickelt.

Foto: Brad Plummer/SLAC

Bislang galt Graphen als Hoffnungsträger für die Elektronik. Die Kohlenstoff-Struktur besitzt unter anderem die höchste Wärmeleitfähigkeit, ist undurchlässig für Gase und leitet Strom besser als andere Materialien. Nun bekommt das Supermaterial jedoch Konkurrenz. Forscher des SLAC National Accelerator Laboratory und der Stanford University haben mit Stanene ein Material entwickelt, das noch vielversprechendere Eigenschaften aufweist.

Zinn-Atome

Bei Stanene handelt es sich wie bei Graphen um ein zweidimensionales Material, das nur eine Atomschicht dünn ist. Stanene besteht allerdings aus Zinn-Atomen (lat. Stannum und Namensgeber) und soll elektronischen Strom bei der Arbeitstemperatur normaler Computer zu 100 Prozent leiten, berichtet kurzweilai.net. Indem Fluor-Atome hinzugefügt werden, soll der Stoff zudem bei Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius eingesetzt werden können.

Ersatz für Silizium

Stanene könnte bei Mikrochips für verschiedene Schaltkreisstrukturen genutzt werden und später auch Silizium bei Transistoren ersetzen, hoffen die Forscher. Dazu müsse allerdings erst ein Prozess gefunden werden, bei dem die einzelne Schicht an Zinn-Atomen für die Massenproduktion von Chips hergestellt werden kann. (red, derStandard.at, 25.11.2013)