Das Cover des Buches.

Foto: arsEdition

Amos Goldberg ist ein liebenswerter Mann. Auch wenn er ein bisschen seltsam wirkt. Zum Beispiel redet er mit seiner Zuckerdose: "Einen Löffel für mein Müsli, bitte, und zwei für meinen Tee", sagt er. Amos Goldberg ist ein höflicher Mann. Nach dem Frühstück macht er sich auf den Weg, geht jeden Tag in den Zoo, um dort mit dem Elefanten Schach zu spielen, oder er macht ein Wettrennen mit der Schildkröte. Dann, eines Tages, wird er krank: "Ach, herrje! Ich glaube nicht, dass ich heute zur Arbeit gehen kann", stellt er fest. Was folgt, hat auch dem Bilderbuch für Kinder ab dem vierten Lebensjahr den etwas sperrigen Titel verliehen: "Der Tag, an dem Amos Goldberg zu Hause blieb."

Da gerät in der Geschichte von Philip C. Stead und Erin E. Stead die kleine Welt ins Wanken. Die Tiere warten und werden immer trübsinniger: "Wo Amos bloß bleibt?", wundern sie sich. Die Lösung? Wenn Goldberg nicht zu ihnen kommen kann, müssen sie sich eben auf den Weg machen. Das Buch erzählt die Geschichte dieser Freundschaft ruhig und zurückgenommen. Auch die Illustrationen sind feinfühlig angelegt. Nachdem die Tiere ihren Freund umsorgt haben, ist es für die Heimkehr in den Zoo zu spät. Sie beschließen, bei Goldberg zu bleiben. Die Eule liest ihm sogar noch eine Geschichte vor: Erst "dann machte sie das Licht aus". (Peter Mayr, DER STANDARD, 25.11.2013)