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Ab Montag wird gestreikt.

Foto: APA/Woitas

Frankfurt am Main - Im Tarif-Streit bei Amazon verschärft die deutsche Gewerkschaft Verdi zu Beginn der umsatzstarken Vorweihnachtszeit die Gangart. Die Arbeitnehmervertretung fordert den "Stuttgarter Nachrichten" zufolge ihre Mitglieder für diesen Montag zum Streik in den Versandzentren in Bad Hersfeld und Leipzig auf.

"Die Streiks werden mindestens einen Tag dauern, die Streikbereitschaft ist groß", sagte Verdi-Sekretär Heiner Reimann.

Ähnlich entschlossen hatte sich zuvor bereits Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger geäußert: "Wir werden die Taktung von Streiks in der Adventszeit überprüfen", sagte die Gewerkschafterin der "Welt am Sonntag". "Unsere Aktionsfähigkeit kann auf alle Standorte übergreifen. Weitere Standorte für neue Streiks neben Leipzig und Bad Hersfeld sind in Planung." Manchmal reichten "wenige Menschen an der richtigen Stelle, um Amazon zu treffen. Wir werden uns auf Tage konzentrieren, die das Geschäft besonders stören und die Streiks auch miteinander vernetzen".

Die Gewerkschaft fordert von dem weltgrößten Internet-Versandhändler höhere Löhne und tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Der US-Konzern nimmt aber die Logistikbranche als Maßstab, in der niedrigere Löhne gezahlt werden. Nach Worten eines Amazon-Sprechers liegen die Mitarbeiter der deutschen Amazon-Logistikzentren mit ihren Einkommen am oberen Ende dessen, was in der Logistikindustrie üblich ist. "Daher sehen wir für unsere Mitarbeiter keinen Vorteil in einem Tarifabschluss, wie ihn Verdi fordert." Bisher hätten sich die Streikaktionen von Verdi nicht auf den Versand an die Kunden ausgewirkt. (APA/Reuters, 24.11.2013)