Jakarta - Die indonesische Präsidentin Megawati
Sukarnoputri hat in ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme nach dem
Bombenanschlag auf das Marriott-Hotel in Jakarta eine engere
Zusammenarbeit der Regierungen der Region bei der
Terrorismus-Bekämpfung gefordert. Dieser Anschlag habe gezeigt, dass
die internationalen Anstrengungen im Kampf gegen den Terrorismus
derzeit ungenügend seien und die Kooperation in Südostasien noch
Mängel aufweise, sagte die Präsidentin am Freitag bei einer Konferenz
anlässlich des 36. Jahrestages der Gründung der Gemeinschaft
Südostasiatischer Staaten (ASEAN).
Sicherheitsgemeinschaft
Kein Land und keine Ländergruppe könne für sich allein mit der
Bedrohung fertig werden, wie sie der internationale Terrorismus
darstelle, betonte Megawati. Sie forderte, die Gemeinschaft
Südostasiatischer Staaten (ASEAN) müsse sich von einer reinen
Wirtschaftsgemeinschaft zu einer "vollwertigen
Sicherheitsgemeinschaft" entwickeln.
Gerichtsverfahren
Bei dem Anschlag in Jakarta waren am Dienstag zehn Menschen
getötet und mehr als 150 verletzt worden. Zu dem Anschlag hat sich
einem Zeitungsbericht zufolge die radikal-islamische Jeemah Islamiah
bekannt. Die indonesische Polizei sieht die islamistischen
Terrorgruppe "Jemaah Islamiyah" hinter dem verheerenden Anschlag.
Diese Gruppe soll auch Verbindungen zur Al Kaida des
Moslem-Extremisten Osama bin Laden haben, den die USA für die
Anschläge am 11. September 2001 verantwortlich machen.
Zu den Verfahren gegen 38 militante Moslems, denen in Zusammenhang
mit den Anschlägen auf Bali der Prozess gemacht wird, äußerte sich
die indonesische Präsidentin nicht. Am Donnerstag hatte ein Gericht
den ersten Angeklagten wegen der Anschläge, bei denen im Oktober 202
Menschen starben, zum Tode verurteilt.(APA/Reuters/AP)