Genf/Bern - Die Schweiz will einem Zeitungsbericht
zufolge kein Lösegeld für die Sahara-Geiseln bezahlen. "Die Schweiz
hat in der Vergangenheit nie Lösegeld gezahlt, und die Regierung
gedenkt, auch in Zukunft an diesem Prinzip festzuhalten" zitiert die
"Neue Zürcher Zeitung" (Sonntagausgabe) den Botschafter und Chef der
Abteilung konsularischer Schutz im Departement für auswärtige
Angelegenheiten (EDA), Peter Sutter. Sutter habe die Äußerung bereits
vor einigen Tagen gemacht, ein EDA-Sprecher bestätigte laut Zeitung
aber am Samstag, dass sich an dieser Haltung nichts geändert habe.
"Wenn wir zahlen, bedeutet dies eine Gefährdung schweizerischer
Touristen in unsicheren Regionen. Die Schweiz würde erpressbar",
sagte Sutter laut Zeitung weiter. In der Gewalt der Entführer sind
noch neun Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer.
18 Algerier in der Sahara vermisst
In der Sahara sind 18 Algerier verschollen. Sie
würden seit dem 1. August in der südalgerischen Wüste vermisst,
berichtete die algerische Regierungszeitung "El Moudjahid" am
Sonntag. Die 17 Reisenden und ihr Fahrer seien in einem Lastwagen von
Megnen ins 120 Kilometer entfernte Bordj Badji Mokhtar nahe der
malischen Grenze unterwegs gewesen. Am Mittwoch habe ein Händler aus
Bordj Badji Mokhtar, der den Lkw beim Verlassen Megnens gesehen habe,
die Algerier als vermisst gemeldet. Am Samstag wollte die Polizei der
Grenzstadt den Angaben zufolge mit der Suche beginnen.
Am 1. August waren 21 afrikanische Männer und Frauen verdurstet in
der Sahara aufgefunden worden. Ihre Leichen wurden 1.200 Kilometer
südlich der Hauptstadt Algier entdeckt. Das heiße und trockene
Sahara-Klima mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius kostet jedes
Jahr Dutzende Menschen das Leben. Viele reisen ohne ausreichende
Wasservorräte und Kommunikationsmittel sowie ohne einen erfahrenen
Führer. (APA/dpa)