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München - Der Börsengang der Hypo-Vereinsbanktochter Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) ist nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" nicht so erfolgreich wie erhofft. Die HVB werde nicht wie geplant die Platzierungsreserve (Greenshoe) von etwa fünf Millionen Aktien für ihre Wiener Tochter ausüben, berichtet das Blatt unter Berufung auf Londoner Finanzmarktkreise in der Freitagausgabe.

Am Donnerstagnachmittag lag der Aktienkurs der Bank Austria bei rund 27,30 Euro. Bisher hatte der Kurs der Österreicher seit der Notierung noch nicht wieder das Niveau von 29 Euro erreicht. Die Frist von 30 Tagen läuft am Montag ab, heißt es in dem Artikel. HVB und Bank Austria wollten sich dazu nicht äußern.

22 Prozent an der Börse

Der HBV entgehen den Angaben der "Welt" zufolge rund 140 Mio. Euro, die sie mit der Platzierungsreserve eingenommen hätte. Die Bank hatte ihre Wiener Tochter Anfang Juli an den Kapitalmarkt gebracht. Der Börsengang war der größte seit Monaten. Die Münchner Muttergesellschaft hatte damals rund 22 Prozent der Bank-Austria- Anteile an der Wiener Börse platziert. Mit dem Börsengang will HVB- Vorstandschef Dieter Rampl die schwache Kapitalbasis der Muttergesellschaft aufbessern, schreibt die "Welt". Analysten hatten wiederholt kritisiert, der Börsengang diene vor allem zur Aufbesserung der HVB-Kapitalquote und nicht dem Wachstum der Bank Austria.

Entscheidung liegt bei Investmentbanken

Seitens der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) hieß es in einer ersten Reaktion auf den Artikel in der Tageszeitung "Die Welt", dass diese Informationen "inhaltlich nicht kommentiert werden können". Die Entscheidung, ob der Greenshoe ausgeübt werde oder nicht, liege einzig bei den Investmentbanken, hieß es. Die Frist von 30 Tagen laufe am kommenden Montag, dem 11. August 2003, ab.

Ohne Mehrzuteilungsoption bleibt der Brutto-Erlös der bayerischen BA-CA-Mutterbank HypoVereinsbank (HVB) aus dem Börsegang, der bisher größten europäischen Aktienemission des Jahres, bei rund 960 Mio. Euro. Mit dem Greenshoe wären es dann 1,1 Mrd. Euro. Die HypoVereinsbank hatte zunächst rund 33 Millionen Aktien und damit rund 22 Prozent der Bank-Austria-Anteile an der Wiener Börse platziert. (APA/dpa)