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Alleweil Aufruhr: Manu Chao, begeistert empfangen von den Insassen eines Gefängnisses im toskanischen Volterra, wo er am 7. August auftrat

Foto: APA/ANSA/Franco Silvi

Rom - Der französisch-baskische Sänger Manu Chao sorgt für einen Anflug von Aufruhr in Italien. Der 40-jährige Liedermacher, der zum Idol der europäischen Globalisierungsgegner geworden ist, schockte mache Teile der Öffentlichkeit mit einem Liberalisierungs-Appell:

"Keine Ecstasy-Pillen, kein Kokain, Ja zu Marihuana", lautete das Motto Manu Chaos bei einem Konzert im Stadium von Pescara, an dem 10.000 begeisterte Fans teilnahmen. Mehrere Jugendlichen wurden dabei von der Polizei mit Haschisch in der Tasche überrascht.

Die Aussagen Manu Chaos, der auch Slogans gegen den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi rief, sorgten für Entrüstung unter diversen Verbänden, die den Drogenkonsum in Italien bekämpfen. Auch der Kinderschutzverband Moige protestierte heftig gegen den Sänger.

"Man kann nicht dulden, dass während eines öffentlichen Musik-Events Propaganda für Drogen gemacht wird", so ein Kinderschutzverband-Sprecher, der an eine Klage gegen den Liedermacher denkt. Der Verband forderte auch, dass Manu Chaos Tour in Italien gestoppt werde.

Der Weltenbummler, der bereits Sänger der 1994 aufgelösten Gruppe "Mano negra" war, überraschte Ende der 90er Jahren das breite Publikum insbesondere durch seine Texte, einem Mix aus Spanisch, Galizisch, Englisch und Französisch. In Lateinamerika ist der "Halbbaske" vor allem wegen seines politischen und sozialen Engagements bekannt. Manu Chao ist Mitglied der Vereinigung ATTAC, die sich für die Besteuerung von Finanz-Transaktionen einsetzt. (APA)