IBM reicht im Streit um Linux-Patente Gegenklage ein
Big Blue wirft SCO vor, gegen die GPL verstoßen – und IBM-Patente verletzt zu haben - "Klage substanzlos und reines Ablenkungsmanöver"
Redaktion
,
IBM
geht im Milliarden-Streit um Patente
am freien Betriebssystem Linux in die Offensive. Der weltgrößte
Computerkonzern IBM hat am Donnerstag gegen das
Software-Unternehmen
SCO Group
eine Gegenklage eingereicht. Darin
beschuldigt der weltgrößte Computerkonzern die kleine Software-Firma,
insgesamt vier Patente des Unternehmens verletzt zu haben. Big Blue wirft SCO zudem vor, gegen die GNU General Public License (GPL) verstoßen zu haben. In einer
Stellungnahme bezeichnete SCO die Klage unterdessen als substanzlos
und als reines Ablenkungsmanöver.
Bereits am Dienstag hat der Linux-Distributor Red Hat Klage gegen SCO eingereicht.
Milliarden-Poker um Rechte
Bei dem Milliarden-Poker geht es um mögliche Urheberrechte an
Linux-Programmcodes, was unterdessen zu großer Verunsicherung in der
Gemeinde der Linux-Entwickler geführt hat. In einer im vergangenen
März eingereichten Klage beschuldigt SCO den Computerkonzern, nicht
lizenzierte Programmteile aus dem Betriebssystem Unix in der
Weiterentwicklung von Linux verwendet zu haben und damit
SCO-Urheberrechte verletzt zu haben.
SCO fordert von dem Konzern eine Milliarde Schadenersatz und gab
in dieser Woche erstmals Lizenz-Preise bekannt. Mit dem Erwerb der
Lizenzen könnten Linux-Nutzer und Entwickler verhindern, von SCO
ebenfalls wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt zu werden, teilte
das Unternehmen mit. IBM wies bisher alle Vorwürfe als haltlos
zurück.
Caldera
SCO war unter dem Namen Caldera acht Jahre lang selbst Anbieter
eines Linux-Systems. Teile der umstrittenen Unix-Codes, die 1969
programmiert worden waren, hatte das Unternehmen 1995 gekauft und
unter anderem an IBM lizenziert. IBM unterstützt die freie Software
Linux seit dem Jahr 2000 und hat sie seither als Alternative zu
Microsofts Betriebssystem Windows für den Einsatz in
Unternehmens-Servern ständig weiter entwickelt.(APA/dpa/red)
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