Wiens Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer beim markieren eines Hundstrümmerls

Foto: Thomas Rottenberg
Wien - Das Problem, bedauert die Psychologin, "ist scheinbar unlösbar." Zumindest in Wien. Aber weil sich Cornelia Ehmayer als "Stadtpsychologin" der Erforschung des "Wiener Wesens" verschrieben hat (DER STANDARD berichtete), kann sie zumindest bestätigen, dass der ewige Streit um Bellos Dreck, Lärm und hierarchische Platzierung gegenüber Menschen (vor allem Kindern) erstens schicht- und zweitens bezirksunabhängig ist: "In jedem Bezirk wird das von Politikern und Bevölkerung als ein Hauptproblem genannt."

Allerdings, erklärt Ehmayer, würden Hundezores nicht als "wienspezifische" Sorge gesehen. Obwohl der Umgang damit sehr wohl sehr wienerisch ist: "Man schimpft, glaubt aber nicht an die Lösbarkeit. Dadurch gehen die Emotionen hoch und beide Seiten werden aggressiv." Nicht zuletzt, weil Bürgerinnen und Bürger ja auch von Seiten der Politik und der Verwaltung nie ernst zu nehmende - oder ernst gemeinte - Lösungsversuche präsentiert bekämen.

Darum fehle Hundebesitzern meist jedes "Unrechtsbewusstsein". Ehmayer: "Man muss eines klar sagen: in Städten, in denen Hundeverordnungen konsequent kontrolliert werden und auch gestraft wird, gibt es diese Probleme nicht." (rott, DER STANDARD Printausgabe 7.8.2003)