Bild nicht mehr verfügbar.

Schönster Bahnhof Österreichs bei einer Umfrage des VCÖ: Der Grazer Bahnhof wurde im Rahmen von "Graz zweitausenddrei - Kulturhauptstadt" vom Künstler Peter Kogler umgestaltet.

Foto: APA/Gindl
Graz/Wien - Zumindest der ehemalige FPÖ-Obmann Alexander Götz hat ihn geschätzt. Er war ihm der liebste Aufenthaltsort in der Bundeshauptstadt - der Wiener Südbahnhof. Weil er von dort rasch wieder in seine Steiermark heimfahren konnte.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) beurteilt den Südbahnhof weniger sentimental. Vielmehr: Der VCÖ kürte ihn jetzt - auf Basis einer Befragung von rund 3000 Fahrgästen - zum "hässlichsten" österreichischen Bahnhof. Der Grazer Bahnhof hingegen wird von den Zuggästen - nicht nur aus der Steiermark - als "schönster Bahnhof Österreichs" gelobt.

Der Anblick des Wiener Südbahnhofes mag ankommende Reisende aus dem Süden aber kaum erschrecken. Sie werden in den ausrangierten ÖBB-Garnituren, die auf der Südbahn unterwegs sind, schon entsprechend vorbereitet. Die Wagons haben ihre beste Zeit, wie der Südbahnhof, mindestens ein Vierteljahrhundert hinter sich.

In Graz ist die Zukunft schon angekommen. Der frisch renovierte Bahnhof strahlt kulturhauptstädtische Exklusivität aus. Der Wiener Künstler Peter Kogler entwarf die großzügige Installation in der Eingangshalle, rundum öffneten Zug um Zug Restaurants, Cafés, eine Sushibar oder für den späten Einkauf ein Supermarkt.

Bessere Bahnhöfe könnten laut Verkehrsclub 23 Millionen zusätzliche Fahrgäste pro Jahr anlocken. "Bahnhöfe sollten Orte sein, an denen sich die Fahrgäste wohl fühlen und gerne ankommen", umschreibt VCÖ-Experte Wolfgang Rauh ideale Anforderungen. Diesen Kategorien werden weder der Wiener Südbahnhof noch die Bahnhöfe St. Pölten und Wien-Nord gerecht. Topgereiht hinter Graz: Salzburg, Villach und der Wiener Westbahnhof. (mue, DER STANDARD Printausgabe 7.8.2003)