Paris - Das französische Haushaltsdefizit ist in der ersten Jahreshälfte deutlich angeschwollen. Mit 36,2 Mrd. Euro lag es um 38 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wie das Finanzministerium in Paris am Mittwoch mitteilte. Setzt sich dieser Trend in den kommenden Monaten fort, so könnte das Defizit zum Jahresende fast vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen. Bisher geht Frankreich für 2003 von einer Neuverschuldung in Höhe von 3,4 Prozent des BIP aus, die EU-Kommission erwartet ein Defizit von 3,7 Prozent. Die im EU-Stabilitätspakt festgelegte Obergrenze liegt bei drei Prozent, die EU-Kommission hat aber angekündigt, wegen der schwachen Konjunktur in diesem Jahr ein Auge zuzudrücken. Die höhere Neuverschuldung ist nach Angaben des französischen Finanzministeriums zu drei Vierteln auf die sinkenden Steuereinnahmen zurückzuführen. Sie gingen in der ersten Hälfte dieses Jahres um sechs Prozent zurück. Gleichzeitig stiegen die staatlichen Ausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,5 Prozent. (APA/AP)