Noch heuer sollen 1500 Stellen abgebaut werden

Foto: OeBB
Wien - Nach der geplanten Streichungen von 12.000 der zuletzt noch 48.000 Bahnstellen bis 2010 sollen bei den ÖBB heuer 1.500 Posten abgebaut werden. Dies sei schon in früheren Mittelfristplanungen so vorgesehen gewesen, sagte ÖBB-Sprecher Andreas Rinofner am Mittwoch auf APA-Anfrage. Bewältigt werden soll dieser Abbau allein durch natürlichen Abgang - also durch die Nichtnachbesetzung frei werdender Posten. Die Personalreduktion der vergangenen Jahre werde damit fortgesetzt, so Rinofner.

Ob auch in den kommenden Jahren erneut so viele Mitarbeiter durch natürlichen Abgang abgebaut werden können, steht allerdings noch nicht fest. Dies werde wesentlich von der Pensionsreform und der Angleichung der Pensionssysteme abhängen. Derzeit können ÖBB-Bedienstete unabhängig von ihrem Alter nach 36,5 Dienstjahren in Frühpension gehen. Nach der Reform könnte das Pensionsmindestalter auch für die ÖBB auf 61,5 Jahre angehoben werden.

Ausgliederungen

Unabhängig vom natürlichen Personalabgang prüfen die ÖBB aber auch bereits erste Ausgliederungen. Als erster Bereich ist dabei der Gebäudereinigungsdienst mit rund 880 Mitarbeitern im Visier. Rinofner bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des Wochenmagazins "News". Eine Entscheidung, betont der Sprecher, sei allerdings noch nicht gefallen.

Die ÖBB prüften derzeit, "die Gebäudereinigung an ein externes Unternehmen zu vergeben". Grundsätzlich sei im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit (90 Prozent) des ÖBB-Personals der Großteil des Reinungspersonals kündigbar. Ob, wenn der Reinigungsdienst tatsächlich ausgegliedert werden sollte, die ÖBB-Mitarbeiter von der externen Firma übernommen würden, oder diese mit Golden-Handshake gekündigt würden, sei noch offen. Mit einer Ausgliederung sei aber frühestens 2004 zu rechnen, so Rinofner.

Frühpensionierungen

Prüfen lassen die ÖBB auch wie berichtet das Potenzial für betriebsbedingte Frühpensionierungen nach dem ÖBB-Sonderrecht, das Versetzungen in den Ruhestand auch dann ermöglicht, wenn Mitarbeiter schlicht nicht mehr benötigt werden. Konkrete Pläne gibt es dazu aber nicht. Das Verkehrsministerium hatte nach einer heftigen öffentlichen Debatte über 38 zwangsweise Frühpensionierungen unter diesem Titel am Dienstag betont, dass dieses Mittel nur als letzte Maßnahme" und nur "in marginalen Bereichen" eingesetzt werden sollen.

Nach den Vorgaben des Verkehrsministeriums sollen von den 12.000 Mitarbeitern bis 2010 rund 7.000 Posten über natürlichen Abgang abgebaut werden. Die restlichen 5.000 Mitarbeiter sollen in einer Personalmanagementgesellschaft ausgelagert und dort umgeschult, verleast, nach dem ÖBB-Sonderrecht betriebsbedingt frühpensioniert oder wenn sie sich dagegen weigern - nach einer Lockerung der Pragmatisierung - auch gekündigt werden. (red/APA)