Die grobe Wetterprognose für den August: weiterhin hohe Temperaturen. "Es ist ein überdurchschnittlich warmer Sommer, im Durchschnitt liegen wir zwei Grad über den Normalwerten", sagte Dr. Ernest Rudel von der Abteilung für Klimatologie von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geophysik (ZAMG) in Wien. Auch für den August rechnet der Experte mit Temperaturen, die etwa 1,5 bis 2 Grad Celsius über den Normalwerten liegen. Der Sommer 2003 könnte einen neuen Rekord erreichen, so Rudel.

Dürre, Trockenheit, Waldbrände

Die hohen Temperaturen des Sommers sind aber auch international für Dürre, Trockenheit und Waldbrände verantwortlich. Im Zeitraum April bis Juni 2003 waren Niederschläge in vielen Regionen in ganz Europa rar. Gegenüber der selben Periode im Vorjahr hat es heuer etwa in Teilen von Spanien, Portugal, Frankreich, Süditalien oder Deutschland weniger als die Hälfte der üblichen Regenfälle gegeben. Um bis zu 25 oder 50 Prozent weniger geregnet hat es unter anderem auch in der Schweiz, in Slowenien und Österreich.

Im Osten trocken

Trocken im Osten Österreichs, mehr Regen im Westen - das war der Trend bei den Niederschlagswerten im Juli. In weiten Teilen Österreichs - von Vorarlberg bis Burgenland - entsprach die Niederschlagshöhe im vergangen Monat jedoch dem durchschnittlichen Normalwert. In Wien, Niederösterreich und in vielen Teilen der Steiermark aber bekam man die Trockenheit besonders zu spüren: 36 Millimeter Niederschlag gab es im Durchschnitt im Juli in Wien, das sind nur 57 Prozent der Normalmenge. Im Vergleich dazu die Zahlen aus dem vergangenen Jahr: 2002 fielen 52 Millimeter Regen. Im südlichen Bad Radkersburg regnete es im Juli nur 61 Millimeter, der Wert liegt unter der Hälfte der normalen Niederschlagshöhe, seit April des Jahres weist der Ort ein Defizit von 190 Millimeter Niederschlag auf.

Im Mühlviertel, aber auch im Raum Linz und in Osttirol gab es im Vergleich zum Vorjahr mehr Niederschläge: In Linz-Hörsching regnete es etwa im Juli 126 Millimeter, das sind um rund 40 Prozent mehr als im selben Monat des Jahres 2002.

Weiterhin wenig Regen im Süden und Osten

Rudel prognostiziert für den kommenden Monat ähnliche Mengen an Niederschlägen wie im Juli: Im Süden und Osten Österreichs sei weiterhin zu wenig Regen zu erwarten. Im Bereich der Nordalpen sollen die Regenmengen im August in vielen Teilen den Normalwerten entsprechen. "Es ist aber auch möglich, dass es zu Hochwasser kommt", erklärte der Meteorologe. Er betonte, dass Langzeitprognosen in diesem Bereich aber sehr schwierig seien. (APA)