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Nach wie vor betreut nur eine Minderheit an Vätern ihren Nachwuchs.
Foto: APA/ARTINGER Guenter
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer wertet die Berechnungen von Sozialminister Haupt und Familienstaatssekretärin Haubner, wonach die Väterbeteiligung aufgrund des Kindergeldes von 0,89 auf 2,24 Prozent angestiegen sein soll, "ohne jede Aussagekraft und keinesfalls geeignet, daraus eine gestiegene Kinderbetreuung durch Väter herauszulesen".

Wenn Haupt und Haubner die Zahl der Väter, die vor Einführung des Kindergeldes in Karenz gegangen sind, mit der Zahl der Väter, die nun Kindergeld beziehen vergleicht, "ist das extrem unredlich", so Prammer. "Tatsächlich werden hier Äpfel mit Birnen verglichen."

Kindergeldbezug ohne tatsächliche Kindbetreuung

Früher mussten sich Väter tatsächlich von ihrem Arbeitsplatz karenzieren lassen und das Kind betreuen, während heute der Bezug von Kindergeld bis zu einer gewissen Einkommensgrenze möglich ist, ohne dass tatsächlich das Kind betreut werden muss. De facto sei es aufgrund der arbeitsrechtlichen Verschlechterungen durch das Kindergeld - nach zwei Jahren Bezug entfällt der Kündigungsschutz und der Rechtsanspruch auf Karenz - für die meisten Väter fast unmöglich geworden, zuhause beim Kind zu bleiben. Die SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende bekräftigte ihre Forderung, die notwendigen arbeitsrechtlichen Bestimmungen zu schaffen, damit die Väter tatsächlich zu Hause bei ihrem Kind bleiben können.

Barbara Prammer fordert eine genaue Analyse der jeweiligen Lebenssituation der Väter, die Kindergeld beziehen. Bis solche Untersuchungen vorliegen, ist jede Jubelmeldung über gestiegene Betreuung durch Väter absolut fehl am Platz. (red)