Wien - Klar gegen die Aufhebung des Kündigungsschutzes bei den ÖBB sprach sich SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer am Dienstag im "Mittagsjournal" des ORF-Radio aus. So wie heute mit den Beschäftigten der ÖBB umgegangen werde - es gebe weder einen positiven Plan noch irgendeine Perspektive -, sehe er keine Notwendigkeit für eine entsprechende gesetzliche Veränderung, so der SPÖ-Chef.

Infrastrukturminister Hubert Gorbach (F) und Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka (V) bezeichnete Gusenbauer als "Totengräber der ÖBB". Der SPÖ-Chef prangerte in diesem Zusammenhang an, dass dem geplanten Personalabbau schon jetzt Millionen von Überstunden der ÖBB-Mitarbeiter gegenüber stünden.

Darabos kritisiert "Dilettantismus"

Die öffentliche Diskussion über die ÖBB sei an "Dilettantismus" nicht zu überbieten. Das sagte der SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos am Dienstag vor Journalisten in Wien. "Die Performance der verantwortlichen Regierungsmitglieder Gorbach und Kukacka erinnert mich an das Duo Infernal". Offensichtlich reden der Verkehrsminister und der Verkehrsstaatssekretär nicht miteinander, sagte Darabos. Und er fragte, ob es sinnvoll sei, über den Abbau von einem Viertel der ÖBB-Bediensteten zu diskutieren, obwohl es sechs Millionen Überstunden gebe und die EU-Erweiterung vor der Tür stehe. "Hier wäre genug zu tun."

(APA)