Heißa, wird das ein Sportjahr 2014 im öffentlich-rechtlichen Heimkino! Zusätzlich zum wie gewohnt - und zuweilen fast schon bis zum Abgewöhnen - gezeigten Sport kann der ORF mit Olympischen Winterspielen und einer Fußballweltmeisterschaft aufwarten. Quasi als Draufgabe folgt noch die große Formel-1-Sause auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg. Allein für diese Veranstaltung sind fast zwei ORF-Millionen Euro budgetiert.

Um diesen Betrag ließe sich - nur zum Beispiel - das auf ORF Sport+ gezeigte Behindertensportmagazin Ohne Grenzen eingedenk aller Preissteigerungen fünf bis sieben Jahre lang problemlos fortführen. Und es ließe sich wie seit etwas mehr als einem Jahr alle zwei Wochen ein ganz wesentlicher Aspekt des Programmauftrags günstig und wie bisher gut erfüllen.

Die in diesem Bereich angekündigte Einsparung wäre also minimal. Maximal schien dem ORF-Management aber der Nutzen ihrer Androhung im Ringen um die Gebührenrefundierung über 2013 hinaus. Ähnliches wird Jahr für Jahr, von Sparbedarf zu Sparbedarf, mit möglichst lobbylosen Gruppen gespielt. Das Nehmen einer Geisel namens Behindertensport ist jedoch eine besondere Perfidie und, ja, auch ein Akt der Feigheit vor dem Feind. Teile der Kosten für den sogenannten Massensport trügen die Privatsender nämlich mit Handkuss. Da nimmt man lieber - und zum Beispiel - den Behindertensport als Schutzschild. (Sigi Lützow, DER STANDARD, 23./24.11.2013)