Billig, billiger, am billigsten muss das Essen sein. Taucht ein Sonderangebot auf, landet flugs die Großpackung im Einkaufswagerl. Wundert es noch irgendjemand, dass bei dem ständigen Runterlizitieren der Preise auch die Qualität in den Keller rasselt? Wer Billiges will, bekommt auch Billigware. Der jüngste Pferdefleischskandal ist noch nicht verdaut, aber längst vergessen. Schon taucht wieder Gammelfleisch auf - und verschwindet in der Versenkung: des Mistkübels und unseres Bewusstseins.
Möglich wird all das auch, weil wir uns vom Bewusstsein für Qualität auf dem Teller schon längst verabschiedet haben. Nehmen wir uns doch ruhig selbst ein wenig an der Nase und reflektieren einmal, wann und wie wir essen. Zu Mittag? Keine Zeit. Schnell was geholt und dann vor dem Bildschirm: stopfen, stopfen, stopfen.
Schmeck's
Und dann am Abend: Jetzt bitte entspannen. Und jetzt vorm Fernseher: stopfen, stopfen, stopfen. Schmeckt da noch irgendjemandem irgendetwas? Schmeck's.
Und jetzt schauen wir kurz einmal vom Bildschirm weg, lassen den Blick hinunter auf den Ranzen schweifen - und erinnern uns: Mehr als die Hälfte der Männer in Österreich ist übergewichtig oder gar adipös.
Für das, wie wir mit unserem Essen und letztlich mit uns selber umgehen, gibt es im Wienerischen eine sehr passende Redewendung: "Der g'spürt si' nimmer." (frei, derStandard.at, 22.11.2013)