Wien – OKIDS, das Forschungsnetzwerk für Kinderarzneimittel, hat seine Arbeit mit Mai 2013 aufgenommen. In der kurzen Zeit des Bestehens wurden bereits elf Studienanfragen von pharmazeutischen Unternehmen und fünf Anfragen zur Unterstützung bei akademischen Kinderarzneimittel-Studien an OKIDS gerichtet. Das Netzwerk koordiniert diese Anfragen, vernetzt die einzelnen Forschungsstätten und unterstützt damit die Entwicklung von Arzneimitteln in der Kinder- und Jugendheilkunde. "Angesichts von 137 Studien im gesamten Zeitraum von 2007 bis 2011 ist diese Tendenz sehr erfreulich", sagt Ruth Ladenstein, Geschäftsführerin von OKIDS.

Behandlungsalternativen erweitern

"Kinder haben, genauso wie Erwachsene, ein Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung. Wenn eine medikamentöse Therapie notwendig ist, dann sollen kleine Patienten auch Medikamente bekommen können, die für sie entwickelt wurden," sagt Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Zwischen 50 und 90 Prozent der Arzneimittel, die in der Kinderheilkunde derzeit Verwendung finden sind für Kinder nicht zugelassen. Die Pharmig initiierte daher mit dem Bundesministerium für Gesundheit das Gemeinschaftsprojekt OKIDS. "Ziel ist es, die Datenlage und die Behandlungsalternativen zu erweitern, um Kindern die ideale Therapie zu ermöglichen", so Huber.

Ladenstein sieht in den zu Beginn abgeschlossenen Kooperationsverträgen mit den medizinisch-universitären Standorten in Österreich einen wesentlichen Meilenstein: "Das zeigt, wie groß das Bekenntnis zur Förderung kindgerechter Arzneimittel ist." OKIDS stellt eine Koordinierungszentrale dar, um klinische Studien rascher und effizienter durchführen zu können als bisher. Langfristig  sollen durch die Anbindung an EU-Netzwerke zusätzlich Synergien geschaffen werden. (red, derStandard.at, 22.11.2013)