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Wilhelm Molterer hat sich 2006 für den Fußballklub seiner Heimatgemeinde eingesetzt.

Foto: reuters/Ebenbichler

Auch Banden spielen in der Telekom-Affäre eine Rolle, in der nun die ÖVP belastet wird. Nicht von Gangster-, sondern von Plakatbanden eines Fußballvereins ist die Rede, die für die Justiz von Belang sind. Wilhelm Molterer hat sich ja 2006 als damaliger ÖVP-Klubchef für den Fußballklub seiner Heimatgemeinde Sierning eingesetzt, der prompt von der Telekom Austria mit 20.000 Euro im Jahr unterstützt wurde.

Als die Zahlungen via Peter Hocheggers Valora an den Landesliga-Klub das Interesse der Ermittler weckte, rechtfertigte sich der Fußballverein mit Angaben, die den Gegenwert des Sponsorings nachweisen sollten. Neben Durchsagen für die Telekom am Sportplatz habe es Werbetafeln für den Konzern gegeben. Ex-Klubpräsident Herbert O. lieferte gleich die Belege mit: Ein Bild zeigte ein Telekom-Sujet neben dem Werbebanner von "Café Sieglinde". Allerdings wurden die Ermittler stutzig, weil der Telekom-Abdruck stärker verpixelt war als der Rest des Bildes.

Dann stieß die Justiz auf ein Originalfoto, auf dem neben Café Sieglinde nicht ein Telekom-Logo, sondern eine Werbung der Tankstelle Johann Rammer zu sehen ist. Auf Nachfrage konnte O. nicht angeben, wer das Foto gemacht hat und wann es entstanden ist. Somit könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Telekom-Bandenwerbung "digital nachbearbeitet" und "hineinretuschiert" worden sei, schreiben die von der Staatsanwaltschaft beauftragten Gutachter – die Expertise liegt derStandard.at vor. Die Telekom hat übrigens Gefallen an Sierning gefunden. Nach der Zwischenschaltung der Valora von 2006 an sponserte sie den Fußballverein 2009 und 2010 direkt. (as, derStandard.at, 22.11.2013)