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Sloweniens Banken kommen nicht aus der Krise.

Foto: Reuters/Zivulovic

Ljubljana - Der slowenische Bankensektor ist noch tiefer in rote Zahlen gerutscht. In den ersten neun Monaten 2013 haben die Geldhäuser einen kumulierten Vorsteuerverlust in Höhe von 561,3 Mio. Euro angehäuft. Der Verlust nach Steuern lag bei 567,3 Mio. Euro, geht aus einem Bericht der Notenbank hervor. Nach wie vor drücken vor allem hohe Kosten für Risikovorsorge das Gesamtergebnis des Bankensektors.

Das Resultat ist wesentlich schlechter als in der gleichen Vorjahresperiode ausgefallen: In den ersten neun Monaten 2012 hatte der Bankensektor noch einen Vorsteuerverlust von 73,1 Mio. Euro erlitten. Der Nettoverlust lag damals bei 115,2 Mio. Euro.

Die Kosten für Risikovorsorgen sind in den ersten neun Monaten 2013 im Vergleich zur gleichen Vorjahresperiode um 20 Prozent gestiegen. Die Banken mussten Rückstellungen und Wertberichtigungen im Gesamtausmaß von 880,6 Mio. Euro vornehmen. Dazu gingen auch die Einnahmen zurück: Das Nettozinseinkommen sank um 20 Prozent auf 564,8 Mio. Euro, die zinsunabhängigen Erlöse fielen um knapp 45 Prozent auf 282,2 Mio. Euro.

Faule Kredite

Das Volumen der faulen Kredite im Bankensektor nahm seit Jahresanfang um 1,06 Mrd. Euro auf 7,96 Mrd. Euro zu. Der Anteil der Problemkredite am Gesamtkreditportfolio lag Ende September bei 17,4 Prozent.

Die eigentliche Größe des Bankenloches soll Mitte Dezember feststehen, wenn die Resultate der Stresstests bekannt werden. Geprüft werden zehn Kreditinstitute, die zusammen 80 Prozent der Bilanzsumme des gesamten Bankensektors ausmachen. Neben den staatlichen Großbanken werden die Stresstests auch bei den slowenischen Töchtern von Hypo, Raiffeisen und UniCredit durchgeführt.

Nach Einschätzung von Notenbankgouverneur Bostjan Jazbec ist das Ausmaß fauler Kredite nicht höher als 4 Mrd. Euro, wie er vergangene Woche im Gespräch mit österreichischen Journalisten sagte. Laut Jazbec belaufen sich die faulen Kredite auf 7,9 Mrd. Euro, doch sei für 40 Prozent schon entsprechende Vorsorge getroffen worden. (APA, 21.11.2013)