London - Die Kirche von England hat einen neuen Vorstoß unternommen, das Bischofsamt für Frauen zu öffnen. Mit deutlicher Mehrheit nahm die Generalsynode (eine Art Kirchenparlament, Anm.) am Mittwoch eine Beschlussvorlage an, wonach ein entsprechender Entwurf vorangetrieben werden soll. Eine Abstimmung, ob es künftig in der Mutterkirche der Anglikaner Bischöfinnen geben soll, könnte es im Juli 2014 geben. Die Weihe der ersten Frau wäre dann 2015 möglich.

Korken noch nicht knallen lassen

Der Bischof von York, John Sentamu, warnte die Befürworter vor zu großer Euphorie. "Wir sollten noch nicht die Champagnerflaschen öffnen", sagte er. Die Church of England hatte einen ähnlichen Beschluss bereits 2008 gefasst, war dann aber in den Arbeitsprozessen nicht vorangekommen.

2012 hatte bei der Generalsynode ein abstimmungsreifer Entwurf auf dem Tisch gelegen. Er war knapp an den Laien in der Synode gescheitert. Aus Sicht der Gegner enthielt die geplante Regelung zu viele Einschränkungen.

Rund 4000 Priesterinnen

Auch in dem neuen Regelwerk ist etwa ein Ombudsmann geplant, der schlichten soll, wenn Gemeindemitglieder oder Priester eine Bischöfin nicht akzeptieren sollten. Derzeit dürfen Frauen bereits Priesterinnen sein - und rund 4000 von ihnen praktizieren bereits.

Die Kirche von England als Mutterkirche der anglikanischen Weltgemeinschaft hinkt in Sachen Frauen im Bischofsamt hinter ihren Schwesterkirchen her. In Wales und Schottland wurden bereits entsprechende Beschlüsse gefasst, in den USA oder in Neuseeland sind Frauen im Bischofsamt seit Jahren üblich. (APA, 20.11.2013)