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Proteste gegen die Gehälter bei Walmart im November 2013 in Los Angeles.

Foto: Reuters/Nicholson

Die weltgrößte Einzelhandelskette Walmart kämpft seit Jahren mit unzufriedenen Mitarbeitern, gerade gestern stellte eine US-Behörde fest, das Unternehmen verletze systematisch das Arbeitsrecht. Zu geringe Gehälter, schlechte Arbeitsbedingungen, kurzum: Ein Teil der Angestellten ist nicht glücklich. Ein Walmart im US-Bundesstaat Ohio heizte die ganze Diskussion nun noch mit einer speziellen Idee an.

Die Kollegen mögen doch in Plastikkisten Essen deponieren. Und zwar für jene Kollegen, die sich nicht genügend schmackhafte Speisen und Getränke für einen ausladenden Thanksgiving-Tisch leisten können.

Kümmern um die Kollegen

Walmart rechtfertigt seine Thanksgiving-Kisten-Aktion damit, dass sich die Mitarbeiter eben um ihre Kollegen kümmern würden. Im vergangenen Jahr gingen zahlreiche Walmart-Mitarbeiter am besonders umsatzstarken "Schwarzen Freitag" nach Thanksgiving auf die Barrikaden. Vernünftige Gehälter, bezahlbare Gesundheitsvorsorge und Respekt für die Angestellten forderten die Protestierenden. Da kommen solche Solidaritätsveranstaltungen, die von dem Unternehmen ausgehen, nicht gut an.

Vor wenigen Monaten sorgte McDonald's mit einer Sparfibel für Aufsehen. Just der Fastfoodladen, der in den USA für geringe Gehälter in der Kritik steht, gab den Mitarbeitern Tipps, wie sie ihr spärliches Geld zusammenhalten können.

Im dritten Quartal 2013 machte der Einzelhändler Walmart 3,6 Milliarden Dollar Gewinn. Kritiker schätzen den Durchschnittslohn der Beschäftigten auf 8,81 Dollar (6,83 Euro) pro Stunde, während das Unternehmen ihn mit etwa 13 Dollar angibt. Da ist so eine Schachtel, in der die Kollegen Kürbisse oder Preiselbeeren hineinlegen, ein schwacher Trost für jene, die nicht von ihren Gehältern leben können. (Daniela Rom, derStandard.at, 20.11.2013)