Beirut/Moskau - Bei den Kämpfen in Syrien ist der mächtige Rebellenführer Abdul Kader Salih getötet worden. Wie Salihs Liwa-al-Tawhid-Brigade am Montag mitteilte, erlag ihr 33-jähriger Kommandant den Verletzungen, die er bei einem Luftangriff auf seinen Wagen vergangenen Donnerstag erlitten hatte.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, Salih sei in einem Krankenhaus in der Türkei gestorben, wohin er zur Behandlung gebracht worden war. Sein Leichnam sei zur Beisetzung zurück nach Syrien gebracht worden.

Salihs Tod ist ein schwerer Schlag für die Liwa-al-Tawhid-Brigade und die Rebellen allgemein. Der frühere Getreidehändler aus Aleppo, der nach dem blutigen Vorgehen der Regierung gegen die Proteste im Frühjahr 2011 zu den Waffen gegriffen hatte, galt als gemäßigter Islamist und unterhielt gute Beziehungen zu vielen Oppositionsgruppen. Entsprechend äußerten am Montag Kämpfer und Aktivisten unterschiedlicher Gruppen im Internet ihre Trauer über seinen Tod.

Geheimdienstchef getötet

Bei dem Angriff auf Salihs Wagen war auch der Geheimdienstchef seiner Brigade, Jussef al-Abbas getötet worden, der Kommandant Abdelasis Salameh wurde verletzt. Anschließend ließ Liwa al-Tawhid 30 mutmaßliche Informanten der Regierung festnehmen.

Unterdessen empfing Russland am Montag Vertreter des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Von den Gesprächen im Außenministerium wurde nichts bekannt. Aus Diplomatenkreisen verlautete, die Delegation werde am Dienstag Außenminister Sergej Lawrow treffen. In einem Interview mit der Zeitung "Rossiskaja Gazeta" bekräftigte Lawrow inzwischen seine Forderung, dass die Syrer zu der geplanten Friedenskonferenz in Genf "ohne jede Vorbedingung" kommen müssten.

Lawrows Forderung richtet sich an die syrische Opposition, die nur teilnehmen will, wenn Assad seine Macht abgibt und von jeglicher Übergangsregierung ausgeschlossen wird. Lawrow erneuerte auch seine Einladung an die Opposition, zu einem Treffen nach Moskau zu kommen. Der Präsident der oppositionellen Syrischen Nationalen Koalition, Ahmed Jarba, hatte sich am Sonntag laut einem Berater "sehr interessiert" gezeigt, jedoch für einen Besuch ein anderes Datum vorgezogen. (APA, 18.11.2013)