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Herbst ist Kürbiszeit.

Foto: APA/dpa/Holger Hollemann

Es ist die Zeit im Jahr, wo das Kürbis-Versuppungs-Amt der heimischen Gastronomie seine orangebraune Pampe aus allen Rohren in die Wirtshäuser jagt - zumindest in jene, die sich beim Appell "Regionale Küche" nicht rechtzeitig weggeduckt haben. Herbst ist, Kürbiszeit, wer als Erster papp sagt, kriegt gleich noch einen Extrateller - mit ordentlich Kürbiskernen drauf! Sind fast gar nicht verschimpelt, heißa!

Als ob der hohle Dickschädel unter den Herbstgemüsen nicht auch ganz anders ins Essbare gerettet werden könnte! Oder, noch besser: Als ob es in diesen Tagen nicht ganz anderes Grünzeug gäbe, das sich weit lohnender verkochen ließe!

So. Aus Gründen der ausgewogenen Berichterstattung ist an dieser Stelle der Hinweis angebracht, dass es anderswo nicht besser ist. Nehmen wir die USA, die bei Gruselfutter immer vorn dabei sind, wo das Grauen der Cucurbitae bekanntlich seinen Anfang nahm. Und wo, der Magie der Industrie sei Dank, längst kein Kürbis mehr vonnöten ist, um den "seasonal overkill" in Sachen Pumpkin-Pie zu inszenieren.

Da wird der Ekel längst nicht nur als "Pumpkin-Latte" von Starbucks verquirlt. Es gibt auch Pumpkin-M&M's, Pumpkin-Mandeln von Planters und, au ja, sogar den berühmten Hershey's Kiss mit "Pumpkin-Spice". Wer da reinbeißt, sollte sich auf eine außerkörperliche Erfahrung einstellen. Oder war schon wer im Inneren eines Raumsprays gefangen? (corti, DER STANDARD, 18.11.2013)