Wirtschaft und Wissenschaft im Gespräch mit Studierenden im Rahmen der Career Calling zu "International Studieren" und "Diversity" (v. li.): Friedhelm Dold (Hofer), Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, Gerhard Roiss (OMV) und WU-Rektor Christoph Badelt mit Moderatorin Heidi Aichinger.

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Karin Bauer mit Natascha Kantauer-Gansch (A1), Franzeska Papargyropoulou (Accenture), Alexander Deopito (Lidl) und noch einmal Friedhelm Dold.

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Nationale und internationale Arbeitgeber auf der Suche nach den passenden Mitarbeitern. So präsentierte sich die Career Calling vergangenen Donnerstag in der Messe Wien. Die Karrieremesse der WU, TU Wien und der Boku fand bereits zum 27. Mal statt. 130 Aussteller und rund 5000 Besucherinnen und Besucher wurden gezählt.

Karrieren, das war der allgemeine Tenor unter den potenziellen Arbeitgebern, werden internationaler, wenn sie es nicht schon längst sind. Englisch - nicht zuletzt auch, weil es als Konzernsprache im deutschsprachigen Raum im Vormarsch ist - gehöre bei jedem Abschluss - in Wirtschaft, Technik wie Naturwissenschaften - zum Standardrepertoire eines jeden Jobsuchenden.

Geschätzt: Praktika

Bestätigt wird das durch Ergebnisse einer Umfrage des WU ZBP Career Center unter den ausstellenden Unternehmen: "Sicheres Englisch gilt als wesentliches Kriterium im Bewerbungsprozess", heißt es dort. Für über zwei Drittel der Unternehmen sei das eine (sehr) wichtige Anforderung.

Einen ähnlich hohen Stellenwert nehmen Praktika und Traineeships ein. Im Rahmen der Messe gab es auch dafür zahlreiche Angebote, die an einer 34 Meter langen Wand ausgehängt wurden. Für den Auswahlprozess weit weniger wichtig scheint den befragten Unternehmen die jeweilige Studiendauer zu sein (Grafik). Die allermeisten stehen der Studiendauer "neutral" gegenüber - allen voran die Techniker. Unter den Arbeitgebern herrscht hier die Meinung vor, etwaige entstandene "Lücken" im Lebenslauf einfach plausibel zu erklären.

Studieren und Berufserfahrung sammeln

Ähnlich auch Heike Schreiner vom WU ZBP Career Center: "Natürlich sollte man zügig und mit Engagement seine Ausbildung verfolgen. Es scheint allerdings, dass man aufgrund eines flotten Studiums nicht auf das Sammeln von Berufserfahrung verzichten sollte. Zu wesentlich sind die praktischen Erfahrungen für die persönliche Entwicklung und in weiterer Folge für den Personalauswahlprozess."

Das Gehalt, so Vertreter aus der Wirtschaft, solle beim Berufseinstieg kein Zu- oder Abschlagskriterium für einen Job sein. Das Wichtigste sei, dass der Arbeitsinhalt interessant sei, dass man sich mit diesem weitgehend identifiziere - nur auf diesem Weg finde man zum Erfolg. Geld sei da jedenfalls der falsche Motivator. (red, DER STANDARD, 16./17.11.2013)