Endlich bringt Seat auch den Leon als ST Kombi. Der spanische Golf ist knackiger als sein VW-Bruder, nicht nur in Sachen Optik, sondern auch beim Fahrwerk darf der Leon schärfer sein. der Kombi-Leon hat den gleichen Radstand wie der Fünftürer, ist aber27 Zentimeter länger. Entsprechend agil fährt er sich, obwohl er Gegenstände bis zu einer Länge von 2,5 Metern schluckt.

„Jetzt noch einen für die Freizeitsportler, und dann haben wir's", so könnte man sich vorstellen, wie in der Chefetage die Entscheidung zum Leon ST Kombi gefallen ist. Realität ist das aber nicht. Denn die VW-Tochter schielt nicht nach Familien, die gerne große Koffer spazieren führen oder am ­Wochenende samt Skiausrüstung und eigener Rodel in die Berge aufbrechen. Im Auge haben die Spanier viel mehr die Flotten. Da soll der Leon ST Kombi Marktanteile scheffeln. 23 Prozent stehen für Europa als Ansage im Raum.

Foto: Seat

Größter Konkurrent sind aber natürlich die Autos aus dem eigenen Konzern, mit denen sich der Leon etwa das DSG, die Motoren und die Assistenzsysteme teilt. Da weiß man dann schon, was man hat, nicht? Und das sind auch die Autos, denen er sich dort und da geschlagen geben muss. Beim ­Ladevolumen etwa. Da ist er zwar mit maximal 1470 Litern ganz vorne dabei, muss sich aber konzernintern hinten anstellen – der Golf Variant kommt auf bis zu 1620 Liter. Dafür darf der Leon mit einem Eigengewicht ab 1233 Kilogramm der leichteste Kombi seiner Klasse sein. Optisch schlägt er seine braver gezeichneten Brüder auch. Etwa mit seinen scharfen Kanten und dem LED-Tagfahrlicht.

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Dabei schafft der Leon eine andere Disziplin noch besser als das schnöde Schönsein: die ewig her untergebetete Kombination aus Dynamik und Alltagsnutzen. Dafür greift man aber am besten zur 180 PS starken FR-Version. Dann liegt der Wagen nämlich nicht nur tiefer und ist härter abgestimmt, sondern hat auch eine Multilink-Hinterachse. Braucht als Firmenwagen keiner. Doch das trifft auch auf den optionalen doppelten Ladeboden und die einfach über eine Klappe im Kofferraum zu entriegelnden Sitze zu. Den Allrad aber, der nächstes Jahr kommen wird, den können wieder alle brauchen. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 15.11.2013)

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