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Das neue Gerät könnte Schlaganfall-Patienten helfen, ihre Mobilität wieder zu erlangen.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Schlaganfallpatienten leiden nach dem Akutereignis oft an spastischer Parese - Lähmungserscheinungen, die häufig eine Körperhälfte betreffen und zu Immobilität und Invalidität führen. Ein vom deutschen Medizintechnik-Konzern Otto Bock entwickeltes implantierbares Gerät zur Neurostimulation kann die typische Fußheberschwäche der Betroffenen zu einem Gutteil beheben.

Wiedererlangte Gehfähigkeit

Das Gerät "ActiGait" besteht im Kern aus einem Implantat, das in den Oberschenkel chirurgisch eingefügt wird. Von ihm geht eine "Leitung" in den Unterschenkel aus, mit dem über 16 Elektroden jene Nerven immer dann stimuliert werden, wenn der Fuß beim Gehen über die Wadenbeinmuskulatur gehoben werden soll. Hinzu kommen noch eine Steuereinheit, eine Antenne und ein Fersenschalter.

Schaltet der Patient das Gerät ein, wird der Gang wieder fast normal, statt sonst schleppend und unsicher. Ein Vorarlberger Patient, der 2010 auf diese Weise versorgt wurde: "Wenn man ohne das System geht, ist man in permanenter Sturzgefahr." Das Implantat habe für ihn wieder zu einer weitgehend normalen Gehfähigkeit geführt.

Man schätzt, dass in Österreich pro Jahr rund 50 bis 70 Schlaganfallpatienten mit dem Implantat versorgt werden sollten. Weltweit war das bisher bei rund 200 Personen der Fall. Auch Patienten mit Multipler Sklerose könnten davon profitieren. In Österreich erfolgt die Implantation derzeit an den Universitätskliniken in Wien und in Innsbruck. (APA, derStandard.at, 14.11.2013)