Wien - Wenn sich die künftige Regierung einmal einig ist, wo sie in Sachen Ganztagsschule hinwill, wird sie viele Detailfragen zu klären haben. Diakonie-Direktor Michael Chalupka gab den künftigen Regierern am Mittwoch eine Forderung zur Handhabe des Mittagessens in Schulen mit auf den Weg: "Essenszeiten" sollten demnach in den Schulalltag eingebunden werden, und Eltern sollten "keine zusätzlichen Kosten für das Essen" entstehen.
Claudia Röthy, Leiterin der Stadtdiakonie Wien, gab an, dass Eltern derzeit für Mittagessen mit Kosten von bis zu 220 Euro pro Kind rechnen müssen - die Beantragung einer Kostenbefreiung über das Jugendamt sei für viele sozial schwache Eltern eine unüberwindbare Hürde. Viele nähmen dann eher ihr Kind aus der Ganztagsbetreuung.
"Versorgungslücken"
Der Forderungskatalog der Diakonie für die Verbesserung der Lage der Kinder und Jugendlichen in Österreich umfasst mehrere der 24 Punkte, die Chalupka den künftigen Regierern mit in den Advent gibt. Auch ein Aktionsplan und der Ausbau der Jugendwohlfahrt stehen in dem Katalog. Die Diakonie übernehme in vielen Punkten Schnittstellenarbeit und fülle Versorgungslücken für Jugendliche und Kinder, von denen 135.000 in Österreich in Armut leben, sagte Chalupka - als Beispiel nannte er ein Schulessensprojekt. (spri, DER STANDARD, 14.11.2013)