Klagenfurt - Nach der Bestellung von Arnold Gabriel zum neuen Chef der Kärntner Landesspitäler (Kabeg) gehen die Wogen hoch. Gabriel ist Büroleiter von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Da Letzterer auch alleiniger Personalreferent ist, spricht die ÖVP von "rotem Postenschacher". Gabriel war im Ausschreibungsverfahren als Erstgereihter hervorgegangen. Dagegen waren auch FPÖ, Team Stronach und zunächst das BZÖ Sturm gelaufen.

Für VP-Chef Gabriel Obernosterer ist das Vertrauen in die rot-schwarz-grüne Koalition schwer erschüttert. Auch die Grünen hätten "Verrat am Wähler" begangen, das alte Politsystem sei abgewählt worden. Aussteigen aus der Koalition will die ÖVP nicht, obwohl es dazu einen Präsidiumsbeschluss gibt. Obernosterer verlangt aber, dass künftig das Regierungskollegium für Personalbestellungen zuständig und auch der Landesamtsdirektor wieder einbezogen wird.

Kaiser will davon nichts wissen. "Wenn unter einem roten Landeshauptmann ein Roter was wird, ist es Parteibuchwirtschaft. Wenn ein Schwarzer oder Grüner was wird, ist es ein Kompensationsgeschäft. Und wenn es ein Unabhängiger wird, hat mich irgendwer schon mit ihm Kaffee trinken gesehen." Die Grünen fordern eine Entschuldigung von Obernosterer. (stein, DER STANDARD, 14.11.2013)