Bild nicht mehr verfügbar.

Bill Gates und Bill Clinton beim jährlichen Treffen der Clinton Global Initiative.

Foto: AP

Die US-Regierung und zahlreiche US-IT-Konzerne stehen seit den NSA-Enthüllungen durch Edward Snowden stark in der Kritik vor allem europäischer Politiker und Datenschützer. Der frühere US-Präsident Bill Clinton und Microsoft-Mitgründer Bill Gates haben ein ambivalentes Verhältnis zu dem Thema. Im Rahmen des jährlichen Treffens der Clinton Global Initiative im September bezogen sie auch zur NSA-Affäre Stellung, berichtet "Wired".

Gates: Klarere Regeln

Für Bill Gates sei Privatsphäre früher "fast impliziert" gewesen, da es schwieriger gewesen sei, Informationen zu sammeln. In der "digitalen Welt" mit ihren Digitalkameras und Satelliten sei das aber anders. Man benötige nun klarere Regeln, nicht nur für Regierungen, sondern auch für private Konzerne.

"Legitime Überwachungsgründe"

Für die Regierung gebe es durchaus legitime Gründe zur Überwachung, etwa wenn es um nukleare oder biologische Waffen gehe, meint Gates. Über die aktuelle Aufregung wundert er sich jedoch etwas. "Hat man sich nicht gedacht, dass das passiert?" Es sei aber gut, dass es jetzt eine offene Debatte darüber gebe.

Clinton: NSA hat einen Fehler gemacht

Bill Clinton sieht in Bezug auf nationale Sicherheit durchaus die Notwendigkeit, Geheimnisse zu schützen. Der jetzige Umgang mit "Big Data" setze das aufs Spiel, ebenso wie die persönliche Freiheit. Er versteht nicht, wieso fünf Millionen Personen Einblick in Geheimdienstinformationen hätten. Die NSA habe hier seiner Meinung nach vielleicht einen Fehler begangen.

Balanceakt zwischen Überwachung und Privatsphäre

Dennoch trete er für Transparenz ein. So sei er zwar für Überwachung, wenn etwa von Kommunikationsmustern auf eine Terrorgruppe geschlossen werden könne. Allerdings wünsche er sich auch größere Gewissheit, dass normale Gespräche von Bürgern nicht abgehorcht werden. Die Balance zwischen Sicherheit und Privatsphäre herzustellen sei eine permanente Herausforderung. (red, derStandard.at, 13.11.2013)