London - Novak Djokovic verteidigte am Montagabend seinen Titel beim ATP-Finale in London erfolgreich, der Weltranglistenzweite aus Serbien gewann das Endspiel des mit sechs Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers der besten acht Profis mit 6:3, 6:4 gegen Nummer eins Rafael Nadal und feierte seinen 20. Erfolg in Serie.
Nach 1:36 Stunden verwandelte der 26-Jährige den dritten Matchball und ließ seiner Freude in der mit knapp 18.000 Zuschauern gefüllten Arena in North Greenwich freien Lauf. Für den Australian-Open-Sieger, der ein Preisgeld in Höhe von 1,92 Millionen Dollar kassierte, ist es bereits der dritte Titel beim ATP-Tourfinale nach 2008 und 2012 sowie der siebte Turniererfolg in diesem Jahr.
Nadal (27) indes muss weiter auf seinen ersten Coup beim Saisonabschluss der Besten warten - den einzigen Titel, der ihm in seiner grandiosen Karriere noch fehlt. Der amtierende French- und US-Open-Titelträger, der in dieser Saison bereits zehn Turniere gewonnen hatte, musste im 82. Match seit seinem Comeback im Februar erst die siebente Niederlage einstecken. Eine chronischen Patellasehnenentzündung im Knie hatte Nadal zuvor sieben Monate Pause außer Gefecht gesetzt.
Titelverteidiger hat Partie im Griff
Einen Tag nach seinem Halbfinalerfolg gegen Stanislas Wawrinka glückte Djokovic ein Auftakt nach Maß. Der famos aufspielende Serbe machte sieben der ersten acht Punkte und ging nach einem Break schnell mit 3:0 in Führung. Nadal konnte zwar ausgleichen, bekam seine Schwächen beim Service aber zunächst nicht in den Griff. Allein im Auftaktsatz unterliefen ihm vier Doppelfehler, nur 58 Prozent der ersten Aufschläge brachte der Weltranglistenerste dabei ins Feld.
Djokovic indes nutzte seine Chancen, ging mit 5:3 in Führung und holte sich mit seinem zweiten Ass den ersten Durchgang nach 44 Minuten. Auch in der Folge war er der konstantere Spieler und versetzte seinem Kontrahenten erneut durch ein frühes Break zum 2:1 einen Tiefschlag. Der Wahlmonegasse war als leichter Favorit ins letzte Turnier des Jahres gestartet, nachdem er zuvor hintereinander in Paris, Schanghai und Peking gewonnen hatte - und dabei neben Roger Federer unter anderem auch Nadal bezwungen hatte.
Nadal bleibt Nummer eins
Allerdings musste Djokovic in den Tagen von London schnell die Hoffnung auf die Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste begraben. Dauerrivale Nadal hatte durch seinen vorzeitigen Halbfinaleinzug seinen Verbleib auf dem Thron über den Jahreswechsel hinaus besiegelt. Er geht damit zum insgesamt dritten Mal nach 2008 und 2010 als Nummer eins in eine neue Saison.
Für den alten und neuen "Weltmeister" bleibt für ausgelassene Partys an der Themse nicht viel Zeit. Bereits ab Freitag trifft Djokovic, der im 39. Duell mit Nadal seinen 17. Sieg feierte, im Daviscup-Finale mit Serbien in Belgrad auf Tschechien. Und das ist bekanntlich eine Herzensangelegenheit für "Nole".
Marrero/Verdasco holen Titel im Doppel
Der Titel im Doppel ging an die Spanier David Marrero und Fernando Verdasco. Das als Nummer sechs gesetzte Duo behielt gegen die topgesetzten US-Brüder Bob und Mike Bryan mit 7:5, 6:7 (3), 10:7 knapp die Oberhand. Marrero/Verdasco traten damit in die Fußstapfen ihrer Landsleute Marcel Granollers / Marc Lopez, die 2012 das Saisonabschlussturnier gewonnen hatten.
Alexander Peya und seinem brasilianischen Partner Bruno Soares gelang es damit als Einzigen, den Siegern in London eine Niederlage zuzufügen. Sie hatten sich im letzten Gruppenspiel mit 6:3, 7:5 durchgesetzt gehabt, zogen allerdings im Halbfinale gegen die Bryans hauchdünn den Kürzeren. (red/sid/APA - 11.11.2013)