Gut möglich, dass es in der ÖVP nicht ganz unwichtige Menschen gibt, die die Regierungsverhandlungen mit der SPÖ platzen lassen möchten. Weil ihnen die Sozis einfach schwer auf die Nerven gehen.

Dann gibt es wahrscheinlich auch noch welche, die von einer Koalition mit der FPÖ und den Neos träumen, über die jetzt in den Schreihalszeitungen spekuliert wird. Nehmen wir das einmal eine Minute ernst und gehen davon aus, dass in der ÖVP ein paar nach der glorreichen schwarz-blauen Koalition von 2000 bis 2006 noch immer nicht genug haben. Sie müssten dazu aber zwei Personen überzeugen: Spindelegger, der einem neuerlichen Zusammengehen mit der FPÖ ziemlich skeptisch gegenübersteht; und Strache, der seine Lehre aus der Schüssel-Haider-Koalition gezogen hat und viel lieber mit der SPÖ was machen würde. Und dann wären noch Kleinigkeiten wie die für die ÖVP unverdaulichen aktuellen FPÖ-Forderungen ("Raus aus dem Euro - Mindestpension 1200 Euro für alle!").

Ja, und was sagen die Neos dazu, die man ja für eine Mehrheit benötigen würde? Neos-Chef Mathias Strolz, aktuell befragt, reißt zunächst einmal einen Witz: "Nur wenn die FP bei der nächsten Wehrsportübung die Europahymne singt ..." Und setzt dann ernst hinzu: "Die Europa- und die Ausländerpolitik der Freiheitlichen ist mit unseren Grundsätzen nach wie vor nicht vereinbar." Also, die ÖVP-FPÖ-Neos-Koalition wird wohl nichts ... (Hans Rauscher, DER STANDARD, 12.11.2013)