Bild nicht mehr verfügbar.

Admira-Trainer Walter Knaller (56) glaubt nach dem 3:1 gegen Salzburg an den Klassenerhalt.

Foto: APA/Neubauer

Wien - "Wir schauen nur auf die alte Tabelle", sagt Walter Knaller. Die alte Tabelle ist eine virtuelle, nämlich jene, in der auch die acht Punkte aufscheinen, die der Admira Mitte Oktober wegen Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen von der Bundesliga entzogen wurden. "Und wir kämpfen auf dem grünen Tisch und auf dem grünen Rasen." In den nächsten Tagen entscheidet das Protestkomitee der Bundesliga über Admiras Einspruch. Knaller geht davon aus, dass "diese unverhältnismäßige, gegen den Sport gerichtete Strafe" keinen Bestand habe, in eine Geldstrafe umgewandelt werde. "Denn wenn eine Mannschaft wegen so etwas absteigt, wäre das grauslich für die Liga."

Knallertabelle

Abgesehen davon war Knaller recht glücklich am Montag, am Tag nach dem 3:1-Heimsieg gegen Red Bull Salzburg, womit die Bundesliga-Rekordserie des noch immer überlegenen Tabellenführers von saisonübergreifend 33 Spielen ohne Niederlage just beim Tabellenschlusslicht riss. Nach Knallers Tabelle ist die Admira nun gar nicht mehr Letzter und hat nicht wie in Wirklichkeit sechs, sondern wie Wiener Neustadt 14 Punkte auf dem Konto und also um einen Zähler mehr als Wacker Innsbruck, das freilich nur virtuelle Schlusslicht.

"Wir haben uns alle riesig gefreut. Wir mussten punkten, und an diesem Wochenende ging das nur gegen Salzburg", erzählt Knaller und spricht von einer "Pflichtsensation". Vom Einsatz her habe ihn die Mannschaft nie enttäuscht, "und der Sieg gegen Salzburg war jetzt die Krönung, auch wenn etwas Glück dabei war, wir gewisse Phasen überstanden haben." Und zuvor habe mitunter das Glück gefehlt.

Man kennt sich

Ob das überraschende Resultat mehr Admiras Stärke oder doch eher einem Umfaller Salzburgs geschuldet sei, könne man so direkt nicht beantworten. Aber: "Die Mannschaft wird von Spiel zu Spiel entschlossener", sagt Knaller, der 12 von den 24 Kaderspielern noch aus der Akademie der Südstädter kennt, die er vor seinem Amtsantritt im September sechs Jahre lang geleitet hatte.

Ob die Entschlossenheit weiter etwas nützt, wird das nächste Mal am Samstag im Auswärtsspiel gegen Ried zu beobachten sein.

Zu beobachten wäre dann auch wieder, wie kräftig der Hauch ist, der von Borussia Dortmund und dem FC Barcelona in die Südstadt weht. Schließlich nennt Knaller, der als Trainer Inhaber der Uefa-Pro-Lizenz ist, Borussia Dortmund, wo er vor Jahren auf Hospitation bei Ottmar Hitzfeld war, als seinen liebsten Verein neben der Admira. Und Oliver Lederer, der das operative Trainergeschäft besorgt, den FC Barcelona. Da kann man sich durchaus etwas abschauen. (Benno Zelsacher - DER STANDARD, 12.11. 2013)