Jemand, der mit seinem Leben zufrieden ist, sagt der prominente Hirnforscher Gerald Hüther, der gut in eine Gemeinschaft eingebettet ist, der seine Potenziale entfalten kann und von anderen geschätzt ist, braucht keine maximalen Renditen.

Das freut Finanzberater und ihre Klientel nicht recht. Aber auch sie buchen Hüther - der Deutsche ist derzeit in Österreich in Sachen neue Schule gegen das Eintrichtern und Bewertet-Werden, gegen die Schule als Erbsensortieranlage unterwegs - für Vorträge und Seminare, weil er für etwas steht, das eine große Sehnsucht ist: mit der Dressur der Menschen (auch in Unternehmen) Schluss zu machen, aus dem Belohnen und Bestrafen in das Ermutigen und Inspirieren zu kommen.

Weil er sagt, was dagegen zu tun ist, dass Menschen mit dem Gefühl herumlaufen, nichts wert zu sein. Etwa in den auf reibungslose Effizienz getrimmten Konzernen. Und die ahnen auch schon, irgendwie anzustehen ... (Karin Bauer, STANDARD, 9./10.11.2013)