München - Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz am Montag in Warschau hat der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan eindringlich vor einem Scheitern im Kampf gegen die Erderwärmung gewarnt. "Letztendlich geht es ums Überleben", sagte der Friedensnobelpreisträger der "Süddeutschen Zeitung" laut einem Vorausbericht aus der Wochenendausgabe.

"Ich weiß, dass viele daran zweifeln, aber der Klimawandel ist da, und kein Land, reich oder arm, kann den Folgen ausweichen", betonte der Friedensnobelpreisträger. Annan warnte davor, sich allein auf die Politik zu verlassen. Die Rolle des Einzelnen werde oft unterschätzt. "Das Volk kann führen, wenn die politischen Anführer es nicht tun."

Das Versagen der Vereinten Nationen beim Bekämpfen des Klimawandels sei größer und folgenreicher als ihr Versagen bei den Völkermorden von Srebrenica oder Ruanda, sagte Annan. Dennoch werde die Erderwärmung von vielen Menschen unterschätzt.

"Es ist eine schleichende Gefahr von ungeheurem Ausmaß", warnte er. Auch die "bedenkenlose Ausbeutung der Ressourcen" müsse gestoppt werden. "Wir brauchen dringend Umweltsteuern, um den Konsum zu drosseln." Andernfalls würde jener, der viele Ressourcen verbrauche, nicht anders behandelt als jemand, der sparsam damit umgehe. (APA/Reuters, 9.11.2013)