Gastgeber auf der Personal Austria: Wifi-Bildungsexperte Hannes Knett mit Trainerin Gerda Ruppi-Lang und Christian Eberherr (Rewe), Moderatorin Karin Bauer: Welchen Stellenwert hat Weiterbildung für attraktive Arbeitgeber?

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Manche Dinge gehen nicht gleichzeitig. Zumindest nicht in voller Intensität. Unter dem Titel "Work-Life-Balance" wird das bezüglich Arbeit und Privat immer wieder thematisiert - wobei das Schlagwort den Geschmack der Leistungsverweigerung zunehmend verliert und mit der Bedeutung des Erhalts der Gesundheit, der Arbeitsfähigkeit und der Lebenszufriedenheit angefüllt wird. Vielleicht auch, weil nachfolgende Junge nicht mehr alles Abrackern akzeptieren, nach Auszeit, Karenz, Unterstützung der Firma bei einem gesundheitsförderlichen Arbeiten fragen.

Dass Weiterbildung auf dem Weg zur Balance eine zentrale Rolle spielt - kein Wunder, dass der Bildungsanbieter Wifi solches darlegt und im Rahmen der Personalmesse Personal Austria in Wien am Mittwoch unter diesem Motto zur Diskussion lud. Einhellige Meinung der Diskutanten: Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein bedeutet, klar einen hohen Bewusstseinsstand zu den Bedürfnissen der Generationen im Unternehmen zu haben - auch wenn noch nicht alle Details der Organisation, der Unternehmenskultur passen: Die meisten Unternehmen haben sich auf den Weg begeben, von Flexibilitätsangeboten bis zum Burnout-Präventionsseminar.

Parameter für attraktive Unternehmen

Führung über Ziele, Führung als hohe Kompetenz gesehen statt als Selbstverständlichkeit nach Beweis jahrelanger fachlicher Expertise - das sind für den Wifi-Bildungsexperten Hannes Knett (Gastgeber der Podiumsdiskussion) wesentliche Parameter für ein "attraktives Unternehmen". Denn: "Woran mache ich denn die so zentrale Wertschätzungskultur fest?" Dass die Mitarbeiter dann ihre Balance finden, sei die Folge von Unternehmenskultur und Führungsverhalten. Dies bei sehr individueller Herangehensweise der Personalverantwortlichen.

Obwohl, machte Trainerin und Beraterin Gerda Ruppi-Lang klar: Es gibt grundlegende Maßnahmen, die für alle Unternehmen (jeweils angemessen adaptiert) passen - etwa betriebliches Gesundheitsmanagement.

Bei allem Wissen über das Was und das Wie einer "gesunden" Organisation - warum ist sie dann noch nicht flächendeckend verwirklicht? Blinde Flecken ortet Christian Eberherr, Direktor zentrales Human-Resources-Management bei Rewe, bei den Personalisten selbst - von den Auswirkungen der Überalterung bis zu Vorurteilen. Ein grundsätzlich positives Menschenbild kann da viel helfen. (red, (DER STANDARD, 9./10.11.2013)