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Britische Politiker meinen, Snowden hätte mit seinen Enthüllungen Pädophilen das Leben erleichtert

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Der Whistleblower Edward Snowden hat zwar vorübergehend eine Aufenthaltsbewilligung in Russland bekommen, geschützt vor Vorwürfen und allerlei Anschuldigungen ist er aber auch dort nicht. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter, der den Überwachungsskandal und die Medienberichte über Prism ins Rollen brachte, wird nun von Politikern und Regierungsmitgliedern in den USA und Großbritannien für die Gefährdung der nationalen Sicherheit verantwortlich gemacht. Gegen den Whistleblower wird regelrecht eine Schmutzkübelkampagne gefahren.

Passwörter von Kollegen

So gibt es seit kurzem das Gerücht, dass Snowden 20 bis 25 seiner Kollegen überredet hätte, ihm ihre Zugangsdaten zu den Systemen des Geheimdienstes zu geben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass dem Whistleblower vorgeworfen wird, NSA-Mitarbeiter in Hawaii davon überzeugt zu haben, dass er diese Passwörter zur Erfüllung seiner Aufgaben als System-Administrator brauche. Mit diesen Logins hätte er dann die geheimen Dokumente heruntergeladen. Die betroffenen Mitarbeiter sollen mittlerweile von ihren Aufgaben entbunden worden sein, allerdings ist nicht klar, ob sie gekündigt oder versetzt wurden. Die Angaben dazu kommen von anonymen Quellen. 

Snowden fördert Kindesmissbrauch

In Großbritannien hingegen ist man der Meinung, dass Snowden durch seine Enthüllungen Kindesmissbrauch begünstigt hätte. Ihm wird vorgeworfen, dass sich Kinderschänder durch die veröffentlichten Dokumente nun besser vor der Strafverfolgung schützen könnten. Der für die britische Regierung zuständige Sicherheitsbeauftragte Oliver Robbins soll dies laut "The Telegraph" bei einer Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof gesagt haben.

Gefährdung der nationalen Sicherheit

Bei der Anhörung ging es um die Klärung, ob das Vorgehen gegen David Miranda rechtmäßig gewesen sei. Miranda, Partner des Enthüllungsjournalisten Glenn Greenwald, wurde am Flughafen in London festgehalten und neun Stunden lang verhört. Robbins erklärte weiter, dass Snowdens Enthüllungen die nationale Sicherheit gefährden würden. Es sei deshalb nicht ungewöhnlich einen Kurier festzuhalten, der mit Dokumenten unterwegs ist, die Terroristen in die Hände fallen könnten. (red, derStandard.at, 8.11.2013)