Catrin Bolts "Lauftext" aus Worten David Herzogs.

Foto: Rohrauer

Graz - Vor 75 Jahren wurde der damalige Grazer Rabbiner David Herzog aus seiner Wohnung in der Radetzkystraße 8 abgeholt, misshandelt und quer durch die Stadt auf das andere Murufer auf den Griesplatz gezerrt, wo er so geschlagen wurde, dass er schwerst verletzt zurückblieb. Das war in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der auch in Graz die Synagoge niedergebrannt wurde. Herzog gelang die Flucht vor den Nazis nach England, wo er seine Memoiren schrieb und 1946 starb.

Die Künstlerin Catrin Bolt legte nun seine Schilderungen über jene Nacht auf die Gehsteige und Brücken, über die Herzog geprügelt wurde. Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum präsentiert am Freitag um 15.00, also noch vor Beginn des Sabbats, Bolts Arbeit Lauftext, die sich rund 750 Meter durch die Stadt zieht. Treffpunkt ist Rosenkranzgasse 12/Ecke Kleegasse. Ein Gratis-Shuttlebus fährt um 12.00 Uhr ab Wien (Opernring 3). (cms, DER STANDARD, 8.11.2013)