Bilder und Videos zur Xbox One-Version von "Call of Duty: Ghosts" gibt es aufgrund eines Embargos seitens Microsoft noch keine. Dadurch lässt der direkte Vergleich mit der PS4-Ausgabe noch auf sich warten.

 

Foto: Activision

Die Diskussion um die Leistungsfähigkeit von Sonys PlayStation 4 und Microsofts Xbox One schlägt in der Videospielbranche große Wellen. Einerseits führen die ersten Vergleiche zwischen Multiplattformspielen wie "Call of Duty: Ghosts" und "Battlefield 4" zu Debatten unter interessierten Konsumenten. Andererseits führt sie immer öfter zu Reibungspunkten zwischen Herstellern und Journalisten. Der Grund: Klare Aussagen über die technischen Unterschiede zwischen den Konsolen gibt es gerade von jenen Personen, die es am besten wissen sollten, keine. Wie Mark Rubin, seines Zeichens Produzent von "Call of Duty: Ghosts", nun in einem Interview erklärte, hat das mit einer Schweigeklausel zu tun, die Drittherstellern wie Activision untersagt, über gewisse Aspekte zu sprechen.

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Und das, obwohl offizielle Aussagen über die Unterschiede zwischen den Version für PS4 und Xbox One und Analysen von Fachmedien auf eine klare Tendenz deuten, welche Hardware leistungsfähiger ist. "Call of Duty: Ghosts" etwa läuft auf der PS4 (1080p) in einer doppelt so hohen Auflösung wie auf der Xbox One (720p). "Battlefield 4" wird auf der PS4 in 900p, auf der Xbox One in 720p dargestellt. Ein Auszug aus dem Interview von Rubin mit der britischen Seite Metro zeigt, wie verzwickt die Lage selbst für einen Milliardenkonzern wie Activision ist:

Metro: Die offensichtliche Schlussfolgerung ist ja dann wohl, dass die PS4 leistungsfähiger ist als die Xbox One. Stimmt das?

Rubin: (peinlich berührt) Das kann ich nicht beantworten.

Metro: Sie können die Frage nicht in technischer Hinsicht beantworten - oder weil Sie diplomatisch sein wollen?

Rubin: Das kann ich nicht beantworten.

Metro: Sie können nicht sagen, ob Sie die Frage aus diplomatischen Gründen vermeiden?

Rubin: (verlegen) Ich kann einfach nichts sagen...

(An der Stelle mischt sicht ein PR-Sprecher ein)

PR: Es ist für uns sehr schwierig.
Metro: Sind die Konsolenhersteller verantwortlich dafür, dass ihr diese Fragen vermeidet?

Rubin: Ich weiß nicht, ob das so....   ja, es gibt da Dinge... wir unterschreiben ja mit den Konsolenherstellern Verschwiegenheitsverträge, und es gibt da Dinge, über die wir nicht reden können.

Metro: Wenn also John Carmack und Shinji Mikami sagen, dass Xbox One und PS4 fast identisch seien, können Sie ihnen zustimmen?

Rubin: Hmm... ich würde sagen, dass das nicht ganz stimmt, aber ich darf euch kein Detail verraten, warum das nicht stimmt.

Metro: Aus diplomatischen Gründen?

Rubin: Ja.

Verschwiegenheitspflicht

Eine ähnliche Verschwiegenheitspflicht herrscht auch bei den Hardware-Herstellern. AMD, das sowohl den Prozessor als auch den Grafikchip der PS4 und Xbox One zuliefert, weiß genau über die technischen Differenzen der Architekturen Bescheid. Allerdings musste das Unternehmen bereits Ende August eine wertende Aussage eines Mitarbeiters zurückziehen, wonach der Grafikprozessor der PS4 leistungsfähiger ist. Demnach kommentiere man nicht die Produkte seiner Kunden. (zw, derStandard.at, 7.11.2013)