Ramallah/Bern - Die Nobelpreisträgerin Marie Curie entdeckte das chemische Element Ende des 19. Jahrhunderts und nannte es zu Ehren ihrer polnischen Heimat Polonium. Das radioaktive Schwermetall ist in geringen Mengen in Uranerzen enthalten. Es kommt in verschiedenen Isotopen vor, darunter Polonium-210. Pro Jahr werden schätzungsweise 100 Gramm Polonium hergestellt. Es wird als Neutronenquelle benutzt, auch zum Zünden einer Atombombe. Es wird auch als Wärmequelle für thermoelektrische Zellen zum Beispiel in der Raumfahrt eingesetzt.

Schon ein Millionstel Gramm Polonium-210 kann einen Menschen töten. Das Radionuklid sendet zwar nur eine kurze Alphastrahlung aus, die durch Kleidung, Papier oder Haut abgehalten wird. Es wird aber gefährlich, wenn Polonium geschluckt, eingeatmet oder über Wunden aufgenommen wird. 2006 wurde der russische Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko in London mit Polonium ermordet. Er wurde mit der radioaktiven Substanz im Tee vergiftet. Nun brachten Schweizer Forensiker Polonium in Zusammenhang mit dem Tod von Palästinenserführer Yassir Arafat im Jahr 2004. Zudem gibt es Spekulationen um einen Mord mit Polonium an dem türkischen Präsidenten Turgut Özal 1993. (APA, 7.11.2013)