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Künftig an einem Standort: Die Institute für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften.

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Neuer Hörsaal im neuen Gebäude.

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Wien - Die Universität Wien hat heute, Mittwoch, mit der offiziellen Eröffnung ihres neuen Gebäudes für die Fakultäten der Mathematik und der Wirtschaftswissenschaften am Oskar-Morgenstern-Platz 1 in Wien-Alsergrund einen weiteren Schritt zum selbst gesetzten Ziel der "Innenstadtuniversität" gemacht. Im ehemaligen Komplex einer Pensionsversicherungsanstalt finden rund 7.500 Studenten ein neues Zuhause.

Auf einer Nettogeschoßfläche von 30.000 Quadratmetern befinden sich rund 800 Arbeitsplätze, 41 Lehrräume sowie ein eigener Bibliotheksbereich und eine Mensa. Das Gebäude steht im Eigentum der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und ist langfristig an die Uni vermietet.

Trotz zahlreicher über ganz Wien verstreuter Standorte sieht sich die Uni Wien als "Innenstadtuniversität", so Rektor Heinz Engl bei der Eröffnung. Seit einigen Jahren wird eine Konzentration vor allem im Bezirk Alsergrund betrieben - so eröffnete 2010 in der Sensengasse 3a ein neuer Standort für die Bildungswissenschaften und vergleichende Literaturwissenschaft und im Vorjahr in der Währinger Straße 29 ein neues Gebäude für die Informatik sowie Publizistik.

Mathematik und Wirtschaftswissenschaften zusammen

Am Oskar-Morgenstern-Platz zusammengeführt wurden die Mathematik, die an ihrem alten Standort in der Nordbergstraße (Alsergrund) unter Raumnot litt, und die Wirtschaftswissenschaft, die in der Brünner Straße (Floridsdorf) auch noch Probleme mit der mangelnden Verkehrsanbindung hatte. "Nächstes großes Projekt" ist laut Engl die schon lange geplante Übersiedlung der Lebenswissenschaften bzw. Biologie in die Nähe des Vienna Biocenter in Wien-Landstraße.

Durch die neue räumliche Nähe der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften sollen auch "neue Impulse für interfakultäres Lehren, Forschen und Lernen" gesetzt werden, so Ex-Rektor Georg Winckler. Symbolisiert wird dies nicht zuletzt durch den Namensgeber des neuen Standorts: Oskar Morgenstern (1902-1977) gilt als einer der Begründer der Spieltheorie, einer der Schnittstellen der beiden Disziplinen.

Morgenstern war Privatdozent für Politische Ökonomie an der damaligen Juridischen Fakultät der Universität Wien und Direktor des Österreichischen Instituts für Konjunkturforschung. 1938 wurde er während einer Vortragsreise in die USA im Zuge des "Anschlusses" seines Amtes enthoben und von der Uni Wien vertrieben.

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) gratulierte der Uni "zu dem urbanen Konzept, sich in der Stadt anzusiedeln". Weniger glücklich zeigten sich Studierendenvertreter: Vor der Eröffnung protestierten sie gegen die seit diesem Studienjahr geltenden Zugangsbeschränkungen in den Wirtschaftswissenschaften und bauten einen symbolischen Hindernis-Parcours aus Pappe auf - dieser wurde von den Festgästen allerdings problemlos bewältigt. (APA, 6.11.2013)